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Audio-Stadtführung durch den „Bauch von München“

Die Gestaltung eines regionalen, artgerechten, ressourcenschonenden und fairen Ernährungssystems ist das Thema einer neuen Audio-Stadtführung, die ab dem 1. März 2022, kostenlos zur Verfügung steht.

www.sendling-audiotour.de

Der Hörspaziergang führt durch den Münchner Stadtteil Sendling, wegen der Großmarkthalle auch der „Bauch von München“ genannt. Präsentiert werden 20 ausgewählte Orte, an denen dank des Engagements und Zusammenspiels von Stadtpolitik, Gewerbe und Zivilgesellschaft bereits nachhaltige Ernährungsorte geschaffen worden sind. Teilnehmer*innen bekommen tiefe Einblicke in das städtische Ernährungssystem und ein Gefühl dafür, was sich durch eine Ernährungswende im Alltag verändern könnte und wie sie schmeckt.

Der Hörspaziergang beginnt am Wochenmarkt auf dem Margaretenplatz, führt über den Stemmerhof, vorbei an den Bioläden Hollerbusch, Sendlinger Hofladen und Hirschvogels Hofladen. An der Sortieranlage und der Großmarkthalle werden Szenarien für den Umbau des Großmarktgeländes erlebbar. Die Stadtführung endet auf dem Gelände des ehemaligen Viehhofs. Hier werden die Teilnehmer*innen eingeladen, eine Insekten-Rösterei kennenzulernen und durch einen urbanen Garten zu schlendern.

Hintergründe und Ziele

München soll bis 2035 klimaneutral werden. Bayern hat durch das Volksbegehren
Artenschutz das Ziel, 30 Prozent Ökolandbau auf den landwirtschaftlichen Flächen 2030
zu erreichen. Hinzu kommen Forderungen nach mehr Resilienz, Ernährungssicherheit,
fairem Handel, Tierwohl und das wachsende Gesundheitsbewusstsein. Gesetze,
Vorgaben und Konsumverhalten werden dazu führen, dass sich das Münchner
Ernährungssystem in den nächsten Jahren verändern wird. Mehr Bio-, regionale,
saisonale und pflanzliche Produkte müssen energiesparender und lokaler gelagert,
transportiert und verarbeitet und weniger Lebensmittel verschwendet werden.

Teilnahme – so geht ́s

Der Audio-Guide wird auf einer Homepage zusammen mit einem Stadtplan, Hintergrundinformationen, historischen Bildern und Quellenangaben kostenlos und permanent zur Verfügung gestellt. Die Hördatei bzw. der Podcast kann jederzeit auf dem Smartphone, Computer oder mp3-Spieler per Download oder Stream angehört werden.
Die Tour umfasst 20 Stationen, ist 2,8 Kilometer lang und dauert 120 Minuten. Alle Informationen unter www.sendling-audiotour.de oder bei Tour-Gestalterin Ella von der Haide, 0176 34712921, info@eine-andere-welt-ist-pflanzbar.de

Die Macher*innen

Produziert wurde die Audiostadtführung von der BürgerStiftung München, Regie führte Ella von der Haide/Eine andere Welt ist pflanzbar. Gefördert wurde die Audiotour durch den Bezirksausschuss Sendling, Biostadt München (Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München), die BürgerStiftung München, anstiftung und Schweisfurth Stiftung.

(c) Text und Foto: Ella von der Haide

Münchner Ernährungswende jetzt!

Auftaktveranstaltung des Münchner Ernährungsrats

Der Ernährungsrat München lädt alle Interessierten ein, gemeinsam konkrete Schritte zu erarbeiten, um der Vision näher zu kommen, ein resilientes, gerechtes und gemeinwohlorientiertes Ernährungssystem in München und seinem Umland zu etablieren und regionale Wertschöpfungskreisläufe wieder zu schließen.
Das große Ziel des Ernährungsrats ist: Gutes Essen für alle!
Es braucht ein starkes Bündnis aus allen Bereichen der Gesellschaft, um die ökologischen und sozialen Herausforderungen, die uns bevorstehen, zu bewältigen. Dafür tritt der Ernährungsrat ein und hofft dabei auf aktive Mitwirkung und Teilhabe der Zivilbevölkerung.
Zum Ersten Münchner „Local Food Summit“ sind Schüler*innen, Student*innen, Vertreter*innen von Verbänden, Handwerk, Handel, Gastronomie, Politik, Forschung und alle an der Münchner Ernährungswende Interessierten eingeladen.

Am Mittwoch, den 13. März 2019, von 18 bis 20.30 Uhr
im Alten Rathaussaal, München

Programm

18:00 Begrüßung

  • Vorstand des Münchner Ernährungsrats
  • Stephanie Jacobs / Umweltreferentin, Referat für Gesundheit und Umwelt

18:15 Impulsvorträge „Ernährungswende jetzt“

  • Münchner Kindl
  • Karl Ludwig Schweisfurth / Gründer der Hermannsdorfer Landwerkstätten
  • Sepp Braun / Bio-Bauer, Innovator für fruchtbare Böden
  • Dr. Ursula Hudson / Vorsitzende von Slow Food, Deutschland e.V.
  • Prof. Dr. Markus Vogt / Lehrstuhlinhaber für Christliche Sozialethik, München

18:40 Künstlerisches Intermezzo

Ecco Meineke / Kabarettist


18:50 Keynote

Valentin Thurn / Dokumentarfilmer, Journalist, Autor

Gutes Essen für alle: Ernährungssouveränität für München und Umland


19:10 Vorstellung des Münchner Ernährungsrat

Der Münchner Ernährungsrat – Wir sind viele!


19:30 Videobotschaften

  • Felix Prinz zu Löwenstein, Agrarwissenschaftler und Landwirt
  • Dr. Wilfried Bommert, Institut für Welternährung
  • Christian Felber, Gemeinwohl-Ökonomie
  • Ernährungsräte Berlin und Freiburg und weitere

19:40 Kulinarischer Auftakt

Melden Sie sich bitte bis 4.3.2019 mit diesem Anmeldeformular an unter info@ernaehrungsrat-muenchen.de

Plakat von "Wir haben es satt": Faust mit roten Beten, Überschrift: Essen ist politisch!

Mit Kochtopf und Trillerpfeife gegen Agrarindustrie protestieren

Am 19. Januar 2019 wird es wieder laut in der Bundeshauptstadt. Parallel zur Agrarministerkonferenz zieht ein vielfältiges Aktionsbündnis aus Bäuerinnen und Bauern, Imker*innen, urbanen Gärtner*innen, Natur- und Umweltschützer*innen, Tierschützer*innen, Akteur*innen der Entwicklungszusammenarbeit, kritischen Verbraucher*innen und engagierten Bürger*innen durch das Regierungsviertel in Berlin, um gegen die derzeitige Ausrichtung der EU-Agrarpolitik zu protestieren. Denn 60 Milliarden Euro an Steuergeldern werden nicht im Sinne des Gemeinwohls vergeben. Statt Tier- und Naturschutz, die Ökologisierung der Landwirtschaft, Klimagerechtigkeit und den Erhalt der Artenvielfalt, gutes und gesundes Essen, faire Löhne und die gerechte Verteilung von Ressourcen auch für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern des globalen Südens zu subventionieren, wird mit öffentlichen Mitteln vor allem der private Besitz von Land und damit Verteilungsungerechtigkeit gefördert.

Weil diese Politik bisher zu Monokulturen, zum massenhaften Einsatz von Pestiziden, zur Überdüngung, zu Tierfabriken, Flächenfraß, Artensterben, unwürdigen Arbeitsbedingungen und zur Unterprivilegierung der bäuerlichen Landwirtschaft sowie der Kleinbäuerinnen und -bauern im globalen Süden geführt hat, fordert das Aktionsbündnis: „Bei den Verhandlungen in Brüssel muss sich die Bundesregierung an die Seite der Bäuerinnen und Bauern stellen, die Tiere artgerecht halten, insektenfreundliche Landschaften schaffen und gutes Essen herstellen.“

Dass Essen politisch ist, konstatiert das Bündnis „Wir haben es satt“ von „Meine Landwirtschaft“ bereits seit 2011. Seither ziehen alljährlich im Januar zehntausende Bürger*innen aus ganz Deutschland durch das Regierungsviertel, um eine Agrar- und Ernährungswende zu fordern. Vor den anstehenden EU-Wahlen steht heuer die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) im Fokus der Demo. Das Aktionsbündnis macht deshalb darauf aufmerksam, dass sich die EU-Agrarpolitik grundlegend ändern muss, um die Weichen für mehr Umwelt- und Klimaschutz sowie Verteilungsgerechtigkeit zu stellen. Im Januar wird demonstriert, im Mai wird gewählt.

„Wir haben es satt!“-Großdemonstration: „Der Agrarindustrie den Geldhahn abdrehen!“

Zeit: Samstag, 19. Januar 2019, ab 12.00 Uhr

Ort: Brandenburger Tor, Platz des 18. März, 10117 Berlin

Ablauf: 12 Uhr: Auftaktkundgebung

Ab ca. 12.30 Uhr: Start der Demonstration zum internationalen Agrarministergipfel im Auswärtigen Amt

Ab ca. 14.30 Uhr: Abschluss mit Reden, Musik und Essen am Brandenburger Tor

Dafür lohnt es sich, auf die Straße zu gehen:

Weltweites Höfesterben stoppen +++ Für gesundes Essen für alle +++ Für Klimaschutz und Artenvielfalt +++ Für artgerechte Tierhaltung und weniger Fleischkonsum +++ Für Ernährungssouveränität und gerechten Welthandel +++ Für eine Digitalisierung ohne Konzerne und Datenklau +++ Für eine Landwirtschaft ohne Ackergifte +++ Für Entwicklungszusammenarbeit mit ökologischen Grundsätzen +++ Für eine sozialgerechte bäuerliche und ökologische EU-Agrarreform (GAP) +++ Nein zur neuen Gentechnik wie Crispr und Gene Drives +++ Für ein solidarisches Europa – Geflüchtete willkommen +++

Weitere Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie auf der Website von „Wir haben es satt!“