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Plakat von "Wir haben es satt": Faust mit roten Beten, Überschrift: Essen ist politisch!

Mit Kochtopf und Trillerpfeife gegen Agrarindustrie protestieren

Am 19. Januar 2019 wird es wieder laut in der Bundeshauptstadt. Parallel zur Agrarministerkonferenz zieht ein vielfältiges Aktionsbündnis aus Bäuerinnen und Bauern, Imker*innen, urbanen Gärtner*innen, Natur- und Umweltschützer*innen, Tierschützer*innen, Akteur*innen der Entwicklungszusammenarbeit, kritischen Verbraucher*innen und engagierten Bürger*innen durch das Regierungsviertel in Berlin, um gegen die derzeitige Ausrichtung der EU-Agrarpolitik zu protestieren. Denn 60 Milliarden Euro an Steuergeldern werden nicht im Sinne des Gemeinwohls vergeben. Statt Tier- und Naturschutz, die Ökologisierung der Landwirtschaft, Klimagerechtigkeit und den Erhalt der Artenvielfalt, gutes und gesundes Essen, faire Löhne und die gerechte Verteilung von Ressourcen auch für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern des globalen Südens zu subventionieren, wird mit öffentlichen Mitteln vor allem der private Besitz von Land und damit Verteilungsungerechtigkeit gefördert.

Weil diese Politik bisher zu Monokulturen, zum massenhaften Einsatz von Pestiziden, zur Überdüngung, zu Tierfabriken, Flächenfraß, Artensterben, unwürdigen Arbeitsbedingungen und zur Unterprivilegierung der bäuerlichen Landwirtschaft sowie der Kleinbäuerinnen und -bauern im globalen Süden geführt hat, fordert das Aktionsbündnis: „Bei den Verhandlungen in Brüssel muss sich die Bundesregierung an die Seite der Bäuerinnen und Bauern stellen, die Tiere artgerecht halten, insektenfreundliche Landschaften schaffen und gutes Essen herstellen.“

Dass Essen politisch ist, konstatiert das Bündnis „Wir haben es satt“ von „Meine Landwirtschaft“ bereits seit 2011. Seither ziehen alljährlich im Januar zehntausende Bürger*innen aus ganz Deutschland durch das Regierungsviertel, um eine Agrar- und Ernährungswende zu fordern. Vor den anstehenden EU-Wahlen steht heuer die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) im Fokus der Demo. Das Aktionsbündnis macht deshalb darauf aufmerksam, dass sich die EU-Agrarpolitik grundlegend ändern muss, um die Weichen für mehr Umwelt- und Klimaschutz sowie Verteilungsgerechtigkeit zu stellen. Im Januar wird demonstriert, im Mai wird gewählt.

„Wir haben es satt!“-Großdemonstration: „Der Agrarindustrie den Geldhahn abdrehen!“

Zeit: Samstag, 19. Januar 2019, ab 12.00 Uhr

Ort: Brandenburger Tor, Platz des 18. März, 10117 Berlin

Ablauf: 12 Uhr: Auftaktkundgebung

Ab ca. 12.30 Uhr: Start der Demonstration zum internationalen Agrarministergipfel im Auswärtigen Amt

Ab ca. 14.30 Uhr: Abschluss mit Reden, Musik und Essen am Brandenburger Tor

Dafür lohnt es sich, auf die Straße zu gehen:

Weltweites Höfesterben stoppen +++ Für gesundes Essen für alle +++ Für Klimaschutz und Artenvielfalt +++ Für artgerechte Tierhaltung und weniger Fleischkonsum +++ Für Ernährungssouveränität und gerechten Welthandel +++ Für eine Digitalisierung ohne Konzerne und Datenklau +++ Für eine Landwirtschaft ohne Ackergifte +++ Für Entwicklungszusammenarbeit mit ökologischen Grundsätzen +++ Für eine sozialgerechte bäuerliche und ökologische EU-Agrarreform (GAP) +++ Nein zur neuen Gentechnik wie Crispr und Gene Drives +++ Für ein solidarisches Europa – Geflüchtete willkommen +++

Weitere Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie auf der Website von „Wir haben es satt!“

Artenvielfalt im Endspurt

Noch bis Ende September 2018 können Sie am Volksbegehren „Stoppt das Artensterben“ teilnehmen. Besonders (urbanen) Gärtner*innen wird der Verlust der Biodiversität im täglichen Tun bewusst, denn es summt und brummt kaum noch. Wir freuen uns mittlerweile über jede Hummel, die von unseren liebevoll angelegten Blühstreifen angelockt wird.

Jüngst veröffentlichte Studien zum Ausmaß des Insektensterbens in Folge von vor allem industrialisierter Landwirtschaft, Flächenversiegelung und Luftverschmutzung gehen von einem Rückgang von über 75 % der Insektenbevölkerung aus. Wie gravierend sich das Insektensterben auswirkt und künftig noch auswirken wird, ist lange unterschätzt worden.

Um dieser negativen Entwicklung entgegenwirken zu können, ist es wichtig, das Thema auf die politische Agenda zu bringen. Ein breites Bündnis von bürgerschaftlichen Organisationen und Initiativen hat deshalb ein Volksbegehren initiiert. Die Forderungen umfassen:

  1. Biotopverbund schaffen
  2. Nachhaltige Ausbildung
  3. Mehr Transparenz
  4. Mehr öko, mehr Bio
  5. Mehr Blühwiesen
  6. Weniger Pestizide

Hier können Sie einen Blick auf den „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bayerischen Naturschutzgesetzes zugunsten der Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“ werfen.

Unterschriftenlisten können online bestellt werden, in den Filialen von Vollcorner und Hermannsdorfer liegen Unterschriftenlisten für Kurzentschlossene aus.