In München gibt es über hundert Kleingartenanlagen und über 11.000 PächterInnen.
Damit hat München unterdurchschnittlich wenige Kleingartenanlagen im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland. Es werden weiterhin Kleingartenanlagen ausgewiesen, zumeist am Stadtrand. Für die innerstädtischen Anlagen gibt es eine große Nachfrage.
Die Kleingärten in München sind hauptsächlich in zwei Vereinen organisiert:
Kleingarten München e.V. mit 85 Anlagen 8.686 PächterInnen und
Bahnlandwirtschaft e.V. mit 16 Anlagen und ca. 3000 PächterInnen.
Daneben gibt es einige private Kleingartenanlagen.
Es existiert ein Bundeskleingartengesetz und zusätzlich Vereinbarungen mit der Stadt München. Viele der Kleingärten der Stadt München sind im Flächennutzungsplan und im Bebauungsplan als Daueranlagen eingetragen und erhalten dadurch einen gesicherten rechtlichen Status. Daneben gibt es aber auch Zeitanlagen.
Kleingartenverband München e.V.
Das Motto des Münchner Kleingartenverbandes lautet:
„Münchens Kleingärten ……
… schaffen Freude und Freunde
… verbinden alle Altersklassen
… vereinen alle Nationalitäten und
… schaffen gesundes Klima“
Die Parzellen in München sind sehr begehrt und in der Regel muss man mit Wartezeiten rechnen, um einen Platz zu bekommen. Hier kann man sich einen Garten in seinem Sprengel raussuchen, sich anmelden und sich auf eine Warteliste setzen lassen. Die Pacht für die Parzellen ist günstig, allerdings müssen die Gartenhäuserl von den Vorpächter*innen abgelöst werden. Hat man ein Platzerl im Paradies gefunden, sollte man die jeweiligen satzungsmäßigen Vorgaben zum ökologischen Gärtnern und zur Flächenaufteilung beachten, sonst wird man in einem Kleingarten keine Freude und Freunde finden.
Auch bei den Kleingärten gibt es einen Trend zur Ökologisierung – und es gibt prämierte Naturgarten-Kleingartenanlagen, wie zum Beispiel NW 18 und den LBV-Biodiversitätsgarten, die regelmäßige Führungen und Schulungen für biodiversitätsförderndes Gärtnern und den Bau von Insektenhotels, Sandarien und naturnahen Teichen anbieten. Die Naturgarten-Bausteine des LBV zum Herunterladen sind sehr zu empfehlen.
Weitere Kontaktadressen im Internet:
Landesverband Bayerischer Kleingärtner e. V.
Kleingärtnern für Biologische Vielfalt
Kleingärten blicken auf eine lange Tradition, seit dem 17. Jahrhundert und in der heutigen Form seit dem 19. Jahrhundert, als Möglichkeit der Selbstversorgung, als grüne Lunge inmitten dichter Bebauung, als Oasen guter Lebensqualität, Erholungsmöglichkeit und sinnstiftender Freizeitbeschäftigung im nahen Umfeld, sowie als wichtige soziale Begegnungsräume im anonymen Häusermeer zurück.
Sie wandeln sich aber auch stetig. Für alle Stadtbewohner werden die Gartenanlagen im Stadtgebiet immer wichtiger: Die dicht bepflanzten Gärten erzeugen Sauerstoff, binden Staub, befeuchten und kühlen die Luft, und speichern das Regenwasser. Auch steckt in ihnen das Potential, ein grünes Netz an Trittsteinbiotopen für bedrohte Arten im dicht bebauten Großstadtdschungel zu knüpfen.
Wie läßt sich der Schutz der Biodiversität mit den Besonderheiten des Kleingartenwesens verbinden? Themen wie naturnahes Gärtnern, Klima- und Artenschutz werden in vielen Vereinen bereits angegangen und vom Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands und dem Deutschen Schreberjugend Bundesverband (DSJ) unterstützt, die 2023 gemeinsam das Verbundprojekt Kleingärten für Biologische Vielfalt ins Leben gerufen haben. Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, Förderschwerpunkt „Stadtnatur“
Der BKD bietet ein Bildungsprogramm für Multiplikator*innen an – eine speziell auf die Themen Biologische Vielfalt und Naturgartenprinzip ausgelegte Fachberatung für Kleingärtnerinnen und Kleingärtner. Aber auch „Gartenneulinge“ finden mit Online-Schulungen und praktischen Umsetzungen des DSJ, einen leichten Einstieg in das Thema „Kleingärtnern für Biologische Vielfalt“.