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Karden und Stiglitze

Der winterliche Garten – immer noch schön und lebendig

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Termin: Samstag, 30. November 2024, 11:00 – 12:30 Uhr

Ort: Gärten und (je nach Wetter) Raum 2/3 im Ökologischen Bildungszentrum, Englschalkinger Straße 166,

Treffpunkt: beim Gartenhaus

Referent: Konrad Bucher, Dipl. Ing. Landschaftsarchitektur, Umweltpädagoge

Die Schönheit blühender Gärten kennen wir. Die Winterruhe bringt jetzt ihre ganz eigene Ästhetik in den Garten und birgt immer noch Leben. Viele Arten bilden haltbare Stängel und Samenstände aus, die den Vögeln Nahrung und der Insektenwelt Unterschlupf bieten. Bei einem Rundgang durch die ÖBZ-Gärten entdecken wir den optischen Reiz und die Nützlichkeit der winterlichen Flower Power und reden über eine Art des Gärtnerns, die die Förderung der biologischen Vielfalt mit dem Anspruch an Schönheit verbindet.

Anmeldung bitte beim ÖBZ


Biodiversität und ästhetisches Empfinden – ein Gastbeitrag von Konrad Bucher

„Den Garten winterfest machen“ Welche Bedeutung hat diese geläufige Redewendung eigentlich genau?
Es kommt darauf an, wen man fragt. Früher nannte man einen Gemüsegarten auf dem Land dann winterfest, wenn Sträucher und Stauden abgeschnitten, das Laub zusammengerecht und am besten noch die Gemüsebeete umgegraben waren. Ist alles ordentlich aufgeräumt und vorbereitet für das nächste Frühjahr, ist der Garten winterfest.

Naturnahe Gärten machen sich für eine andere Gartenpraxis stark. Sie verstehen den Garten nicht nur als Nutzgarten, der nach rein praktischen Kriterien funktioniert, sondern als Lebensraum für möglichst viele Insekten, Vögel und andere Gartenbewohner. Und da man weiß, dass Vögel gerne die Samen von stehengebliebenen Blumen fressen und Insekten im Schutz der Pflanzenmasse überwintern, werden die Beete eben nicht abgeräumt. Es soll möglichst viel bis zum nächsten Frühjahr stehen bleiben.

In manchen Gärten, und gerade in den gemeinschaftlich gepflegten mischen sich die unterschiedlichen Garten-Vorstellungen. Während die einen ihr Beet als Lebensinsel verstehen und zugunsten der Insekten möglichst wenig in die natürlichen Prozesse eingreifen wollen, brauchen andere eine gewisse Struktur: der Garten ist für sie ein gestalteter Ort. Das heißt, er soll schön aussehen! Was chaotisch und verwildert wirkt, wird geordnet.
Immerhin ist man sich meistens darin einig, dass der Garten ein Ort für die biologische Vielfalt sein soll. Das Bild von den Distelfinken, die im Winter die Samen aus den stehen gebliebenen Karden picken, finden zum Beispiel alle schön. Schmetterlinge mögen wir auch gerne, und wenn wir wissen, dass ihre Puppen an bestimmten Halmen überwintern – keine Frage, dann bleiben diese vertrockneten Pflanzenstängel natürlich stehen.

Aber dann endet das Vorstellungsvermögen meistens ziemlich schnell: Welche Tierchen sind es denn genau, die sich im toten Pflanzenmaterial am Leben halten? Und welche Pflanzenteile brauchen sie dafür? Samenstände, hohle Stängel, Laub…? Dass wir wenig darüber wissen, liegt in der Natur der Sache: Die Tiere verstecken sich, verkriechen sich im Schutz ihrer pflanzlichen Behausungen, wollen nicht entdeckt werden. Und uns ist es im Winter zu kalt, um geduldig nach kleinem Krabbelgetier Ausschau zu halten. Sobald wir wüssten, was da alles lebt, die Arten sogar noch mit Namen kennen würden, fiele es möglicherweise leichter, das „Chaos“ stehen zu lassen. Hat man mit eigenen Augen die winzige Ameisenspinne entdeckt, wie sie sich im Blutweiderich eingenistet hat, ist der Blutweiderich künftig nicht mehr nur totes Gestrüpp. Das Verständnis dafür, was schön ist, der Blick auf den Garten verändert sich mit solchen Entdeckungen.

Beim Rundgang durch die ÖBZ-Gärten sehen wir uns die Pflanzen unter dem Aspekt ihrer Funktion als Lebensräume an, als Teile eines komplexen Systems.
Wir lernen einige Arten kennen, die sich aufs Versteckspiel spezialisieren und angewiesen sind auf ein bisschen Chaos in den Beeten. Wie wir den Garten künftig gestalten, liegt weiterhin in unserer Hand, aber das ästhetische Empfinden kann sich nach der Bekanntschaft mit den Überlebensgeschichten verändern.


Text: Konrad Bucher, Bilder: Catherina Schroell, Ruth Mahla;

Boden begreifen mit dem Bodenkoffer

Termin: Samstag, 27.07. 24, 15:00 -18:00 Uhr

Referentin: Ruth Mahla

Eine Veranstaltung von Knollen & Co e.V. im Auengarten in der Seilerbrücklstr. 2, Freising

„Knollen und Co e.V. – Gemeinschaftlich ökologisch Gärtnern in Freising“ bewirtschaftet mehrere Gemüsegärten und eine Streuobstwiese im Freisinger Stadtgebiet und bietet außerdem ein vielfältiges Umweltbildungsprogramm an. Zentrales Anliegen des gemeinnützigen Vereins ist die nachhaltige Produktion lokaler und saisonaler Lebensmittel und die Stärkung von Gemeinschaft.


Plakat: Knollen & Co

Stiglitze auf wilden Karden

Der winterliche Garten – immer noch schön und lebendig

Gartenrundgang im Stadtacker mit Konrad Bucher

Freitag, 1. Dezember 15:00 – 16:00 Uhr

Die Schönheit blühender Gärten kennen wir. Die Winterruhe bringt jedoch ihre ganz eigene Ästhetik in den Garten und birgt immer noch Leben.

Viele Arten bilden haltbare Samenstände aus, die der Insektenwelt Unterschlupf und den Vögeln Nahrung bieten. Bei diesem Rundgang durch den Stadtacker entdecken wir den optischen Reiz und die Nützlichkeit der winterlichen „FlowerPower“ und reden über eine Art des Gärtnerns, die die Förderung der Artenvielfalt mit dem Anspruch an Schönheit verbindet.


Bilder: Catherina Schroell, Konrad Bucher, R. Mahla;

Text: Konrad Bucher, Landschaftsarchitekt, Umweltpädagoge und Koordinator Stadtnatur und Stadtacker am Ackermannbogen

Workshop Ressourcenschonend Garteln

Workshop: Ressourcenschonendes Garteln und Bewässerung im Garten der Vielfalt der IG Feuerwache

Am 11.11.2023 von 14:00 – 16:00 Uhr

Viel hilft viel, meinen viele Gärtner*innen – und verschwenden dabei wertvolle und knappe Ressourcen. In Zeiten des Klimawandels müssen auch Gärtner*innen der mittleren Breiten oft genug feststellen, dass Wasser doch nicht immer kostenlos und unbegrenzt zur Verfügung steht.

Dieser Workshop zeigt Möglichkeiten auf, wie man Wasser, Humus und Nährstoffe möglichst verlustarm im Öko-System Garten zirkulieren lassen kann.


Queer Gardening

Einladung zum Film-Screening: „Queer Gardening“ 2022, OmdU /  Regie: Ella von der Haide

11.10.2023 um 18.00  (80 min) im Arena Kino München

Im Anschluss Fragen und Antworten mit der Regisseurin

Die Vorführung ist kostenlos, bitte Anmeldung unter:  events.gdc@lmu.de

Die Filmvorführung findet im Rahmen der Konferenz des Käte Hamburger Research Centre global dis:connect der LMU München statt.

Trailer und Infos: www.eine-andere-welt-ist-pflanzbar.de

„Queer Gardening“ ist der erste Dokumentarfilm über queeres Gärtnern und queer-feministische Ökologien in Nordamerika.

In dem 80-minütigen Film führen LGBTQIA2* Gärtner*innen in USA und Kanada durch ihre Gärten und erklären, wo und warum ihre Gartengestaltung queer ist. Die Zuschauer*innen lernen konkrete queer-feministische Ökologien kennen und wie Natur-Kultur-Verhältnisse umdeutet werden können.  Der Film ist der sechste Teil der Filmreihe „Eine andere Welt ist pflanzbar!“ über Gemeinschaftsgärten und sozial-ökologischen Aktivismus weltweit.

Ella von der Haide: „Ich stehe für Filmvorführungen oder Vorträge – online oder in persona – gerne zur Verfügung.“

Text und Bild von Ella von der Haide