Aussaat nach der Sonnenwende

Direktsaat im Juni und Juli

Viele Gemüse, Salate, Kräuter und Blumen lassen sich auch nach der Sommersonnenwende noch aussäen, entweder um mit einer zweiten Aussaat im Juni abgeerntete Beetlücken wieder auffüllen, oder um die Versorgung mit Herbst- und Winterkulturen sicherzustellen. Kälte und Nachtfröste sind jetzt nicht mehr zu befürchten – die Schnecken sind in der heißen und trockenen Zeit nicht mehr so gefährlich für die zarten Ansaaten. Bis Ende Juni ist eine optimale Zeit, um z.B. Buschbohnen, Herbst-Salate wie Endivien und Radicchio, Zuckerhut und Chinakohl direkt ins Beet auszusäen. Ein weiterer Vorteil von Direktsaaten ist, dass man später nur die zu dicht stehenden Sämlinge vereinzeln muss und die Sämlinge ungestört weiterwachsen können, was vor allem Salaten mit Pfahlwurzeln entgegenkommt.

Bis Anfang Juli sollten Möhren, Sommermarkerbsen, Radieschen, Buschbohnen oder Mangold aber ausgesät sein, um noch eine gute Ernte zu erzielen. Achten Sie darauf, dass sich das Bio-Saatgut als Ganzjahres-Freilandkultur eignet oder wählen Sie Sorten speziell für die Herbstkultur. In guten Bio-Saatgutkatalogen, wie bei z.B. bei Bingenheimer Saatgut oder Arche Noah, werden die samenfesten Sorten mit ihren empfohlenen Aussaat und Voranzucht-Zeiten genau beschrieben. So eignet sich zum Beispiel die Nantaise-Möhre Nantaise 2/Milan sowohl für die frühe, als auch für die späte Direktsaat – bis in die zweite Juliwoche hinein.

Die Samen werden etwas doppelt so tief in die Erde gebracht, wie das Saatgut groß ist. Ausnahmen sind Lichtkeimer, die nur fest im vorbereiteten Saatbett angedrückt und nur hauchdünn und locker mit Erde bestäubt werden.

Die Ansaat im Sommer sollte ausreichend und bei Hitze täglich gewässert werden, bis sich die kleinen Sämlinge zu starken Jungpflanzen entwickelt haben. Die Samen dürfen nämlich nicht austrocknen, sonst sterben die kleinen Keimlinge ab.

Besonders positiv wirkt sich zu diesem Zeitpunkt ein Gießen aller Beete und auch der Ansaaten mit Komposttee aus. Das belebt das Mikrobiom und damit die Regenerationskräfte des Bodens, wirkt aber nicht als direkter Dünger, der die zarten Jungpflänzchen zu schnell in die Höhe schießen ließe.

Kulturen für Juni und Juli

  • Basilikum
  • Buschbohnen (bis Mitte Juli)
  • Erbsen
  • Feldsalat
  • Fenchel
  • Kräuter wie Petersilie, Dill, Kresse, Kümmel (zweijährig)
  • Möhren (z.B. Nantaise-Möhre Nantaise 2/Milan)
  • Zuckerhut, Chinakohl, Pak Choi
  • Radieschen
  • Rucola
  • Rettich
  • Rote Bete
  • Sellerie
  • Salate wie Endivie, Radicchio, Eisbergsalat
  • Spinat ab Mitte Juli

Text: Ruth Mahla