Verschiedene Wildbienen

Kleingärten für mehr Artenvielfalt in der Stadt

Kleingärtnern für Biologische Vielfalt

Kleingärten blicken auf eine lange Tradition als Möglichkeit der Selbstversorgung, als grüne Lunge inmitten dichter Bebauung, als Oasen guter Lebensqualität, Erholungsmöglichkeit und sinnstiftender Freizeitbeschäftigung im nahen Umfeld, sowie als wichtige soziale Begegnungsräume im anonymen Häusermeer zurück.

Sie wandeln sich aber auch stetig. Für alle Stadtbewohner werden die Gartenanlagen im Stadtgebiet immer wichtiger: Die dicht bepflanzten Gärten erzeugen Sauerstoff, binden Staub, befeuchten und kühlen die Luft, und speichern das Regenwasser. Auch steckt in ihnen das Potential, ein grünes Netz an Trittsteinbiotopen für bedrohte Arten im dicht bebauten Großstadtdschungel zu knüpfen.

Das Verbundprojekt Kleingärten für Biologische Vielfalt

Wie läßt sich der Schutz der Biodiversität mit den Besonderheiten des Kleingartenwesens verbinden? Themen wie naturnahes Gärtnern, Klima- und Artenschutz werden in vielen Vereinen bereits angegangen und vom Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands und dem Deutschen Schreberjugend Bundesverband (DSJ) unterstützt, die 2023 gemeinsam das Verbundprojekt Kleingärten für Biologische Vielfalt ins Leben gerufen haben. Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, Förderschwerpunkt „Stadtnatur“

Der BKD bietet ein Bildungsprogramm für Multiplikator*innen an – eine speziell auf die Themen Biologische Vielfalt und Naturgartenprinzip ausgelegte Fachberatung für Kleingärtnerinnen und Kleingärtner. Aber auch „Gartenneulinge“ finden mit Online-Schulungen und praktischen Umsetzungen des DSJ, einen leichten Einstieg in das Thema „Kleingärtnern für Biologische Vielfalt“.

Ein besonders informatives Video zum Thema gibt es jetzt auch auf you tube:

Naturnahes Gärtnern mit Gartenexpertin Corinna Hölzel und Autor Tobias Bode


Die Naturgarten-Kleingartenanlage NW 18

Eingang Kleingartenanlage
Waldhornstr. 84
80997 München

Die mehrfach preisgekrönte Naturgarten-Kleingartenanlage in München-Moosach ist immer einen Besuch wert. 122 Parzellen liegen in der Kleingartenanlage NW 18 und über 90% der Gärten sind im Rahmen der Initiative Bayern blüht – Naturgarten ausgezeichnet.

Tobias Bode ist gelernter Landschaftsgärtner und Dipl.-Ing. (FH) Freiraumplanung und arbeitet als Autor und Regisseur bei »Querbeet«, der Gartensendung des Bayerischen Rundfunks. Er hat mit seiner eigenen Parzelle diese Entwicklung in Gang gesetzt und auch ein Buch darüber geschrieben: Letztes Jahr ist es im Pala-Verlag erschienen – „Unser naturnaher Kleingarten – Artenvielfalt und Ernteglück im Schrebergarten“ ist ein wunderschöner Ratgeber und Wegbegleiter zum eigenen, naturnahen Kleingarten. Naturnahe Kleingärten können sowohl für eine reiche Ernte sorgen, als auch die Artenvielfalt unterstützen. Viele Tipps lassen sich auch auf andere urbane Gärten übertragen. Welche Pflanzen sind für Insekten besonders wertvoll? Wie kann ich kleine Lebensräume schaffen? Wie pflege ich einen naturnahen Garten?


LandIDEE natürlich gärtnern: Der Podcast für (G)Artenvielfalt

Naturnaher Kleingarten – Bienenparadies im Schrebergarten mit Tobias Bode – Bundeskleingartengesetz und Bienenschutz schließt sich nicht aus


Der Biodiversitätsgarten des Landesbund für Vogelschutz (LBV)

von Mai bis Oktober, bei schönem Wetter mittwochs von 16 bis 18 Uhr ist der Biodiversitätsgarten in der Kleingartenanlage NW1 für Besucher*innen offen

In seinem Biodiversitätsgarten zeigt der LBV, wie man mit kleinen Lebensraum-Strukturen im Garten auch Insekten, Vögel und andere Gartenbewohner unterstützen kann. Der Anbau von eigenem Obst und Gemüse – natürlich in Bio-Qualität – und der Wert als Erholungsort werden durch ein gesundes Ökosystem sogar gefördert. Für Kinder sind diese kleinen Biotope, wie vor allem der naturnahe Teich, mit seinen vielfältigen tierischen Bewohnern, eine Attraktion.

In der Gartensaison, von Mai bis Oktober, steht der Garten bei gutem Wetter jeweils mittwochs von 16 bis 18 Uhr für Besucher*innen offen, sodass die verschiedenen Biodiversitätsmodule auch außerhalb von Veranstaltungen besichtigt werden können und zum Nachahmen anregen. In dieser Zeit finden Sie bei der Gaststätte „Zur Linde“ (Sadelerstraße 20) Hinweisschilder, die zur LBV-Gartenparzelle leiten.

Gesonderte Termine und viele weitere Veranstaltungen, wie Workshops und Exkursionen bietet der LBV auf seiner Website an und können extra vereinbart werden.


Text und Fotos: Ruth Mahla; Tobias Bode