C/N-Verhältnis

C/N-Verhältnis bezeichnet das Massenverhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff, wobei Stickstoff N gleich 1 gesetzt wird

Faustregel für Gärtner*innen beim Kompostieren oder Mulchen: 1 Teil Braunes (Holziges) auf 3 Teile Grünes (frische nicht verholzte Pflanzenreste)

  • Alles was grün ist, enthält mehr Stickstoff-Anteile und wird schneller zu leicht pflanzenverfügbaren Nährsalzen abgebaut (mineralisiert). Diese werden aber auch schnell wieder abgebaut oder ausgewaschen.
  • Alles was braun und/oder holzig ist enthält mehr Kohlenstoff und Lignin und wird viel langsamer zu langkettigen Kohlenstoffmolekülen abgebaut (humifiziert) und als stabilerer „Dauerhumus“ in den Bodenaggregaten eingeschlossen.
  • Das Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff (C/N Wert) sollte beim Gartenkompost im Bereich 20-35/1 liegen. Das heißt, für einen nährstoffreichen Kompost sollten etwa 20-35 mal mehr Kohlenstoff in den Kompostmaterialien vorhanden sein, als Stickstoff. Ist der Wert höher, dauert die Zersetzung länger. Ist der Wert niedriger, ist also mehr Stickstoff im Material, gast es in Form von CO2 und Methan aus (Prozesse der Bodenatmung). Der offene Kompost kann dann klimaschädlich wirken.

Beispiele für typische C/N-Werte:

  • Rindermist mit Stroh: 20 – 25 (ideales Kompostmaterial, wenn von artgerechter, fairer Biolandwirtschaft)
  • Rasenschnitt: 12 – 15
  • Küchenabfälle: 12 – 25
  • Laub: 50 – 60
  • Baum/Gehölzschnitt: 100 – 150

In der Praxis genügt eine intuitive Abschätzung. Alle Gartenaktiven kennen das Phänomen, dass bei zuviel Rasenschnitt und Gemüseresten die Materialien des Kompost oder der Mulchschicht kompaktieren, wie Matten zusammenkleben und zu faulen beginnen. Mischt man alte Blätter, gröberen Staudenschnitt oder Obstbaumhäcksel dazu wird die Masse schnell wieder luftig und locker – die aeroben Mikroben nehmen wieder Überhand und die gewünschten Zersetzungsprozesse laufen weiter.


Text: Ruth Mahla