Archiv der Kategorie: Vortrag

Vortrag: Bodenrecht im internationalen Vergleich – am Beispiel von China und Dänemark

von Bernadette-Julia Felsch

am Dienstag, den 26. November 2019 um 19:00
in der Evangelischen Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Straße 24

In Deutschland ist Privateigentum an Grund und Boden selbstverständlich. Dies impliziert Kauf und Verkauf sowie Investment in Grund und Boden und auch Spekulation damit. Um diese Sichtweise zu hinterfragen, lohnt sich, neben einem Blick in die Historie des Bodenrechts und in die politische Ideengeschichte, ein Blick über die eigenen Landesgrenzen hinaus.

Welche ganz anderen Auffassungen von Eigentums- und Nutzungsrechten des Bodens gibt es und welche Folgen hat das für den Miet- und Immobilienmarkt? Dies erläutern wir an den sehr unterschiedlichen Ländern China und Dänemark.

Referentin: Bernadette-Julia Felsch
Diplom-Verwaltungswirtin (FH) und Diplom-Politologin, Münchner Forum und Münchner Initiative für ein soziales Bodenrecht, München

Eintritt frei

Zur Anmeldung

Vortrag: „Artenverlust zerstört Ökosysteme“

von Dr. Sebastian Meyer vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie der TU München

am Mittwoch, den 27. November 2019 um 19:00 Uhr
im münchner zukunftssalon oekom e.V., Waltherstr. 29. Rgb., 2. Stock, 80337 München, U-Bahn Goetheplatz

die Welt verliert zur Zeit Tier- und Pflanzenarten mit rasanter Geschwindigkeit. Gleichzeitig wächst die Einsicht, wie sehr wir auf intakte Ökosysteme angewiesen sind. Sie stellen für uns Menschen existenzielle Dienstleistungen bereit wie etwa die Bestäubung der Blüten durch Insekten, die Fruchtbarkeit der Böden und sauberes Grundwasser. Wie ist es um diese Leistungsfähigkeit bestellt, wenn weltweit immer mehr Arten aussterben? Funktioniert ein artenarmes Ökosystem schlechter als ein artenreiches?

Um diese Frage zu klären, wurde 2002 das sogenannten Jena Experiment begonnen, eines der umfangreichsten und am längsten laufenden Biodiversitätsexperimente weltweit. Als Forschungsobjekt wurde das Modell-Ökosystem Wiese gewählt. Auf rund 600 Versuchsparzellen wachsen künstlich zusammengesetzte Graslandschaften, von der Monokultur (nur eine Art) bis hin zur Wiese aus 60 verschiedenen Pflanzenarten. Da bis auf die Artenzahl alle anderen Faktoren konstant gehalten werden, lässt sich untersuchen, ob und wie die Artenvielfalt die ökologischen Prozesse beeinflusst, die den Ökosystemleistungen zugrunde liegen.

Untersucht wurden der Einfluss der Artenvielfalt auf Pflanzen, Tiere, Bodenorganismen und die Kreisläufe von Wasser, Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor. Das Hauptergebnis nach 80.000 Messungen ist, dass die Zahl der Pflanzenarten bei fast der Hälfte der untersuchten Prozesse eine wichtige Rolle spielt. Geht die Artenzahl zurück, sinkt die Leistungsfähigkeit des Ökosystems. Daher bedeutet das weltweite Massenaussterben nicht nur, dass ein Teil des evolutionären Erbes der Erde unwiederbringlich verloren geht, sondern dass es uns Menschen auch direkt beeinflusst.

Dr. Sebastian Meyer vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie der TU München wird in seinem Vortrag das Jena Experiment vorstellen und die wichtigsten Ergebnisse erläutern. Zum Abschluss wird er einen kurzen Ausblick geben, welche Relevanz die Ökosystemforschung für den Naturschutz hat.

Anmeldung unter info@die-umwelt-akademie.de

Klima- und Umweltschutz versus wirtschaftliche Entwicklung – wie soll die Zukunft Münchens aussehen?

Ein Streitgespräch mit Münchens Oberbürgermeister-Kandidatinnen Kristina Frank und Katrin Habenschaden
am Montag, den 18. November 2019 um 19.30 Uhr
in der Aula des Philosophischen Instituts der LMU, Kaulbachstr. 31

Moderation: Dr. Heinz Sedlmeier (LBV) und Dr. Michael Press (ESG)

Seit fast zwanzig Jahren wächst München kontinuierlich, mittlerweile hat die Stadt über 1,5 Millionen Einwohner. Bei einer derartig rasanten Entwicklung sind immer wieder die Schutzgüter Klima und Umwelt gegen die Folgen wirtschaftlicher Entwicklung abzuwägen. Die Akteure in der Stadtpolitik kommen dabei oft zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.
Wer sich ein Bild von den verschiedenen Ansätzen machen oder auch mitdiskutieren möchte, sollte sich das Streitgespräch der beiden OB-Kandidatinnen Kristina Frank (CSU) und Katrin Habenschaden (Grüne) nicht entgehen lassen. Diese stellen in der Diskurs-Arena von LBV München und Evangelischer Studentengemeinde der LMU (ESG) ihre jeweiligen Vorstellungen einer lebenswerten Stadt dar. Im Anschluss Zeit für Fragen und Diskussion.

Der Eintritt ist frei.

Vortrag: Vandana Shiva on “Excess as Capitalist Principle“

Am Mittwoch, den 20. November um 19:00 Uhr
in der Alten Aula, im Altbau der Akademie der Bildenden Künste, Akademiestraße 1, EG

Der Vortrag findet statt im Rahmen der Vorlesungsreihe des cx centrum für interdisziplinäre studien der Akademie der Bildenden Künste München in Zusammenarbeit mit dem Rachel Carson Center for Environment and Society der LMU München.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Den Abend moderiert Christof Mauch, Direktor des Rachel Carson Centers.

Referentin: Vandana Shiva, Physikerin, Umweltaktivistin und Autorin:

In ihrer aktivistischen Arbeit und ihren zahlreichen Publikationen kritisiert Vandana Shiva seit Jahrzehnten die kapitalistische Obsession mit dem Wachstum sowie ein exzessives Anwachsen von Geldströmen, die von wahren Werten abgetrennt sind. Sie diagnostiziert eine unersättliche „Gier nach Ressourcen und Profit“, die „gegen das Leben selbst gerichtet ist“, und fordert auf, sich auf alternative Erzählungen zu besinnen – auf „die Geschichte eines alternativen Denkens und Handelns, einer alternativen Produktion und Versorgung“, die dem gegenwärtigen „Krieg gegen die Erde“ geopfert wurde.

Vandana Shiva ist Physikerin, Umweltaktivistin und Schriftstellerin. Sie lebt und arbeitet derzeit in Delhi und ist Autorin von über 300 Aufsätzen in führenden wissenschaftlichen Zeitschriften und Fachjournalen. Darüber hinaus verfasste Shiva mehr als 20 Bücher, darunter Making Peace With The Earth (Pluto Press, 2013) und Biopiracy: The Plunder of Nature & Knowledge (South End Press, 1999). In den 1970er Jahren nahm Shiva an der gewaltfreien Chipko-Bewegung teil. Die Bewegung, in der sich vor allem Frauen engagierten, wählte die Taktik, Bäume zu umarmen um zu verhindern, dass diese gefällt wurden. Sie ist (neben Jerry Mander, Edward Goldsmith, Ralph Nader, Jeremy Rifkin u.a.) eine der Leiter_innen des Internationalen Globalisierungsforums und eine Vertreterin der globalen Solidaritätsbewegung, die als Altermondialismus-Bewegung bekannt ist. Sie hat für die Weisheit vieler traditioneller Praktiken plädiert, was auch aus dem Interview mit ihr in Vedic Ecology (Ranchor Prime, 2002) hervorgeht, ein Buch, das sich auf das vedische Erbe Indiens bezieht. 1993 wurde ihr der Right Livelihood Award verliehen, der auch als alternativer Friedensnobelpreis bekannt ist.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

„Klimaschutz – Grüne Infrastruktur in der Stadt“

Wie Bäume, Fassaden- und Dachbegrünung die Überhitzung der Stadt in Zukunft vermindern. Ein Vortrag von Prof. Dr. Stephan Pauleit (Lehrstuhl für Strategie und Management der Landschaftsentwicklung der TUM) mit Beispielen aus dem „Leitfaden für klimaorientierte Kommunen in Bayern“.

Am Mittwoch, den 4. September 2019 um 19:00 Uhr

Im Hansa-Haus / KKV Hansa München,
Brienner Str. 39, 80333 München

Die Veranstaltung wird vom Forum Lebenswertes München ausgerichtet