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Machen Sie mit: Urbane Gärtner*innen in München forschen für den Schutz der Wildbestäuber

Längst steht fest, dass die urbanen Gärtner:innen wichtige Akteure des Naturschutzes in der Stadt sind. Aber für eine entsprechende Unterstützung und Ausbildung der urbanen Gärtner:innen im (evidenzbasierten) Wildbestäuberschutz in der Stadt fehlt noch die notwendige Forschung, die auch die Rolle der Gärtner:innen in Bezug auf ihre gärtnerische Praxis, ihr Interesse und ihre Motivation einbezieht.

Diese Lücke möchte das inter- und transdisziplinäre Projekt meiner Forschungsgruppe an der TU München schließen. Ziel dieses Projekts ist, evidenzbasierte, praxisorientierte Empfehlungen für den Wildbestäuberschutz in urbanen Gemeinschaftsgärten zu entwickeln.

In der Verbindung von stadtökologischer Forschung und Bürgerforschung (Citizen Science) entwickeln wir geeignete Maßnahmen für die gärtnerische Praxis in München. Die Ergebnisse werden als Empfehlungen für Gärtner:innen, Politik, Stadtplanung und Naturschutz veröffentlicht.
Die Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen und urbanen Gärtner:innen fördert über die gemeinsame Forschung hinaus das Interesse und Motivation der Stadtbewohner:innen für den Schutz von Wildbestäubern.

Im letzten Jahr hat unsere Forschungsgruppe bereits ein Projekt in Berlin gestartet, das wir nun auch in den urbanen Gemeinschaftsgärten in München durchführen.

Dafür möchten wir noch geeignete Gemeinschaftsgärten und engagierte Gartenaktive in München als Partner:innen für unser Projekt gewinnen, um unsere Forschungen gemeinsam mit ihnen zu realisieren.

Wildbestäuber im urbanen Garten

Im Frühjahr und Sommer 2021 werden wir die Wildbestäuberarten in den teilnehmenden urbanen Gemeinschaftsgärten erfassen und die Artenvielfalt dokumentieren.
Das Forschungsteam besteht aus fünf Wissenschaftler:innen und Student:innen. Im Rahmen der Feldforschung würde es Ihren Garten im Laufe des Jahres bis zu fünf Mal besuchen, um die Vielfalt von Wildbestäubern in jeweils einem kurzen Zeitraum zu messen.

Unsere Methoden greifen so gering wie möglich in den Zustand des Gartens, in seine Pflanzen- und Tierwelt ein. Aus wissenschaftlichen Gründen müssen wir leider dennoch einige der Insekten zur genaueren Bestimmung mit in unser Labor nehmen. Dieser kleine Eingriff wird sich jedoch für die Wildbestäuber in Ihrem Garten oder für Ihren Garten nicht negativ auswirken.
Nach der Bestimmung stellen wir Ihnen diese Exemplare mit den entsprechenden Informationen für umweltpädagogische Zwecke gerne zur Verfügung. So können Sie auch langfristig Artbestimmungen in Ihrem Garten durchführen.

Neben unseren eigenen Beobachtungen der Wildbestäuber, möchten wir die Forschung zusammen mit Ihnen, den urbanen Gärtner:innen durchführen. Die Teilnehmer:innen werden deshalb als Bürgerwissenschaftler:innen selbst Daten über die Bestäubung ihrer Pflanzen sammeln. Wir betrachten die Bürgerwissenschaft (Citizen Science) als ein wertvolles Forschungsinstrument für die Wissensproduktion und den Wissenstransfer.

Bürgerwissenschaft in einem urbanen Garten in Berlin

Dazu werden wir Fragebögen an die Gärtner:innen verteilen, um die allgemeinen Kenntnisse über Wildbestäuber, deren Schutz und Förderung zu erfragen. Dieses Wissen der Gärtner:innen ist für einen erfolgreichen und langfristigen Wildbestäuberschutz unerlässlich. Zudem wollen wir damit zum gesellschaftlichen Verständnis von Wildbestäubern in München beitragen.

Die Ergebnisse des Projekts werden in regelmäßigen „Projekt-Updates“ und in einem Abschlussbericht veröffentlicht. Dieser Bericht wird unter anderem eine Liste der Wildbestäuberarten in Ihrem Garten mit vielen Informationen zur Ökologie der Arten enthalten. Ausgehend von unseren Ergebnissen und Ihren Erfahrungen machen wir auch Vorschläge für Ihre „bestäuberfreundliche“ Gartenpraktiken. Zudem stellen wir gerne unsere Ergebnisse auch in Ihrem Garten vor.

Alle Updates und Forschunginformationen stellen wir regelmäßig auf unserer Website zur Verfügung:
Wir laden Sie deshalb ein, unsere Website immer wieder zu besuchen. Je öfter, desto besser!

Wir würden uns sehr freuen, Sie als Partner:in für unser Projekt zu gewinnen. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Ich freue mich, Sie und Ihren Garten bei einem persönlichen Treffen kennenzulernen.

Email: monika.egerer@tum.de
Tel.: (Büro) +49 (8161) 71 – 4756 | (Mobil) +49 0 15223667393

Schöne Grüße und einen guten Start in dem Frühling!!

Dr. Monika Egerer, Leiterin der Forschungsgruppe

„Ökodienstleistung“

Fotos (c) Monika Egerer

Umfrage: Nachhaltig organisiert – wie funktionieren Münchens urbane Gärten?

Im Rahmen des EU-Forschungsprojekts „EdiCitNet: Essbare Städte für eine bessere Welt“ untersucht die Doktorandin Alice Bischof an der Universität Wageningen (NL) Geschäftsmodelle urbaner Gärten. Dabei ist der Begriff des ‚Geschäftsmodells‘ etwas weiter gefasst, denn nicht alle grünen Initiativen lassen sich als klassisches Business begreifen. Vielmehr geht es darum zu verstehen, wie die verschiedenen Organisationsformen der urbanen Landwirtschaft und urbaner Gärten in ihrer Vielfalt funktionieren.

Möchten Sie mitmachen?

Dann beantworten Sie bitte in einem ersten Schritt diese 15-minütige Umfrage – direkt online oder telefonisch. Wenn Sie eine telefonische Befragung vorziehen, melden Sie sich gerne bei Alice Bischof unter alice.bischof@wur.nl.

Im zweiten Schritt werden die Ergebnisse mit den TeilnehmerInnen geteilt und in einem Workshop vor Ort in München gemeinsam diskutiert und ausgearbeitet. (Der Workshop ist optional, Sie können auch später entscheiden, ob er für Sie und Ihre Initiative sinnvoll ist.) Ziel ist es, die Ergebnisse kritisch zu diskutieren, voneinander zu lernen und gemeinsam Inspiration und Lösungen für Münchens urbane Gärten zu sammeln.  

Über EdiCitNet

EdiCitNet (Netzwerk essbarer Städte – Integration von Maßnahmen der essbaren Stadt für soziale, resiliente und nachhaltige Städte) ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Projekt, das von September 2018 bis August 2023 läuft (Förderungsvereinbarung Nr. 776665).

EdiCitNet demonstriert innovative, naturbasierte Lösungen (NBS). Mit den Maßnahmen der essbaren Stadt geht es aber noch einen Schritt weiter: Das Projekt bezieht die gesamte Kette der städtischen Lebensmittelproduktion, -verteilung und -verwertung für eine umfassende Neugestaltung der Städte ein und geht damit gesellschaftliche Herausforderungen wie eine zunehmende Urbanisierung, soziale Ungleichheit und Klimawandel sowie Ressourcensicherung in Städten an. Hier finden Sie mehr Informationen über das Projekt!

Alice Bischof würden sich freuen, wenn Sie sich mit Ihrem Garten auf dem EdiCitNet Marktplatz registrieren (die Seite ist in englischer Sprache verfasst).

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich per Mail an alice.bischof@wur.nl