Archiv des Autors: Manuela Barth

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Gemeinschaftsgärten: online-Veranstaltungen der anstiftung

Unsere Stiftungspartnerin, die anstiftung, bietet neben der online-Plattform www.urbane-gaerten.de auch sehr empfehlenswerte online-Veranstaltungen zu vielen Themen, die Gemeinschaftsgärten betreffen.

Netzwerk-Austauschabende:

Gudrun Walesch lädt einmal im Monat ein zu einem Netzwerk-Austauschabend – eine moderierte Veranstaltung, die vor allem auf dem Erfahrungsaustausch und dem Kennenlernen der Gemeinschaftsgärten untereinander basiert. Die Schwerpunktthemen wechseln, die Fragen und die Expertise kommen jeweils aus unterschiedlichen Gemeinschaftsgärten im ganzen Bundesgebiet.
Im Februar fand beispielsweise ein Austauschabend mit dem Thema „In Kontakt bleiben trotz Corona: Wie erreichen wir trotzdem alle?“ statt, an dem auch die Urbanen Gärten München beteiligt waren (siehe Beitrag).

Der nächste Netzwerk-Austauschabend findet am 8. April, 19 bis 21 Uhr statt mit dem Thema

„Gemeinschaftsgärten im Gespräch“

Gemeinschaftsgärten sind heterogen. Das Interesse, mehr von anderen Gärten zu erfahren, ist groß. Im Rahmen von „Gemeinschaftsgärten im Gespräch“ wollen wir euch ermöglichen, Einblicke in andere Gemeinschaftsgärten zu bekommen und Fragen zu stellen. Nach der Vorstellung der Gärten könnt ihr euch zu bestimmten Themen in parallelen Gruppen austauschen und euer Wissen und Erfahrungen teilen.

Gärten im Gespräch:
GartenMenschenskinder Darmstadt, Christa Bauer
Marstallgarten Karlsruhe, Angelika Weißer
WandelGarten Freiburg Vauban, Monica Lüers
Moderation: Gudrun Walesch, anstiftung

Anmeldung und technische Voraussetzungen:
Der Netzwerkabend findet via Zoom statt. Anmeldung mit Angabe eures Namens und dem eures Gartenprojekts sowie mit eurer E-Mail-Adresse bitte bis zum 6.4.2021 über dieses Formular.

Weitere online-Veranstaltungen der anstiftung:

15.4.2021: Webinar: Erfolgreiche Jungpflanzenanzucht

6.5.2021: Webinar: Crowdfunding

18.5.2021: Onlineworkshop: Alle machen mit – Verantwortung und Organisation teilen

8.6.2021: Webinar: Fundraising – Spenden, Sponsoring und mehr

Informationen und Anmeldung unter: https://urbane-gaerten.de/termine

Rückblick: „In Kontakt bleiben trotz Corona: Wie erreichen wir trotzdem alle?“

Die anstiftung organisiert seit diesem Jahr regelmäßig online Netzwerk-Austauschabende für Gemeinschaftsgärten. Sie bietet damit den Gartenaktiven die Gelegenheit, miteinander Wissen und Erfahrungen zu teilen, zu diskutieren und sich zu vernetzen. Bei jedem Abend steht ein Thema im Vordergrund, zu dem es einen Impulsvortrag von ein*er Akteur*in gibt. Der Vortrag ist die Basis für den Austausch in Kleingruppen, der im Anschluss daran stattfindet. Gudrun Walesch organisiert und moderiert diese Veranstaltungen, an denen sich zahlreiche Gemeinschaftsgartenaktive aus dem ganzen Bundesgebiet beteiligen.

Wie wir in den Gemeinschaftsgärten auch in Pandemiezeiten in Kontakt bleiben können, war die Frage des Netzwerk-Austauschabends vom 23. Februar. Dazu lud die anstiftung gemeinsam mit dem Internationalen Gemeinschaftsgarten Herrenberg und den Urbanen Gärten München ein. Denn Corona stellt die Gemeinschaftsgärten seit einem Jahr vor viele Herausforderungen. Frank Tesch stellte zu Beginn der Veranstaltung die Strategien und Kommunikationswerkzeuge des Internationalen Gemeinschaftsgartens Herrenberg (BW) vor.

Strategien im Internationalen Gemeinschaftsgarten Herrenberg

Nach dem Motto des Internationalen Gemeinschaftsgartens Herrenberg „Es macht Spaß, wir machen was gemeinsam, es bringt uns Nutzen“ stehen gemeinsames Planen, Säen, Ernten und Feiern im Mittelpunkt der Aktivitäten. Aufgrund der Ansteckungsgefahr und der Hygieneregeln sind die bisherigen Routinen nicht mehr möglich. Die Gruppe steht deshalb vor der Herausforderung, diese so anzupassen, dass gemeinschaftliches Tun, Spaß haben und Ernten weiterhin für alle möglich sind. Probleme ergaben sich anfangs zum einen, weil neue Kommunikationsstrukturen für die gemeinsame Planung gefunden werden mussten, die allen die Teilhabe ermöglicht. Zum anderen fielen spontane Aktionen und Kommunikation jenseits von eingeteilten Kleingruppen weg. Dadurch waren Offenheit und Flexibilität eingeschränkt, ebenso entstanden Missverständnisse. So wurde beispielweise zu Saisonbeginn die Konsensierung der Pflanzpläne zu einer technischen Herausforderung; ein anderes Mal wurden Absenker zur Vermehrung im Beerengarten von einer anderen Gruppe als vermeintliches Gestrüpp entfernt.

Im Laufe des Jahres haben Frank und die Gartenaktiven in Herrenberg mit viel Engagement und Kreativität etliche Optionen der online-Kommunikation ausprobiert, für weniger Technikversierte schriftliche Anleitungen erstellt, eine WhatsApp-Gruppe gegründet und schließlich das Kartoffelessen als Jahresabschluss virtuell gefeiert – die Kartoffeln wurden von den Gartenaktiven individuell im „Home Dinner“ verköstigt und Fotos davon online mit allen geteilt. So sind neue Formate entstanden, die auch in nicht pandemischen Zeiten hilfreich sind. Die Erfahrungen im ersten Corona-Jahr zeigen, dass der Austausch von Informationen sowie das Teilen von Stimmungen und Eindrücken mit technischen Mitteln gut kompensiert werden können. Dennoch bleibt dabei anderes auf der Strecke, wie das gemeinsame Lernen in der (Garten-)Praxis, das Lösen unterschwelliger Konflikte und die uneingeschränkte Teilhabe aller.

Ähnliche sowie unterschiedliche Erfahrungen in den Gemeinschaftsgärten

Nach der Präsentation wurden in Kleingruppen folgende Fragen diskutiert: Wie können abwesende Gärtner*innen in das Leben und die Aktivitäten des Gemeinschaftsgartens eingebunden werden? Wie habt ihr die Verbindungen zu euren Gartengruppen aufrechterhalten? Wie werden Absprachen getroffen? Welche Kommunikationsmöglichkeiten habt ihr genutzt, ge- oder erfunden?

Die Erfahrungen im letzten Jahr waren insgesamt in den urbanen Gärten zwar ähnlich, dennoch ergaben sich je nach Struktur des Projekts unterschiedliche Herausforderungen und Lösungen. Die Gruppenkommunikation mit verschiedenen online-Medien wurde zur Barriere vor allem für ältere, weniger technikbegeisterte, nicht deutschsprachige Mitgärtner*innen und Familien. Alle Gemeinschaftsgärten haben diese Barriere abzubauen versucht, durch klassische Rundbriefe, Telefonate, Besuche, schriftliche Dokumentationen und Infotafeln in den Gärten. Die üblichen Versammlungs- und Veranstaltungsformate wurden in zeitlich gekürzter, räumlich angepasster und konzentrierter Form neu konzipiert, die Zahl der Teilnehmer*innen konsequent begrenzt. Das hat deutlich mehr Zeit, Energie und Kreativität der Gartenaktiven erfordert. Auch kamen insgesamt informelle Gespräche „zwischen Tür und Angel“ zu kurz. Doch gleichzeitig konnten Kontakte intensiviert werden, für manche (ältere) Mitgärtner*innen waren die neuen Kommunikationswege sogar ein willkommenes Mittel gegen Vereinsamung in der Isolation.

Als problematisch erwies sich nicht nur, dass nicht alle Zugang zu online-Medien haben, sondern auch, dass es so viele verschiedene Plattformen gibt, die zudem unterschiedlich genutzt werden. Allein die Einigung auf einen gemeinsamen Kanal stellte sich als Herausforderung dar. In einigen urbanen Gärten wurde allerdings schon im Vorfeld über einen Instant-Messaging-Dienst kommuniziert, sodass der Übergang reibungsloser verlief. Doch alle Gärtner*innen können auch hier nicht erreicht werden.

Die (urbanen) Gemeinschaftsgärten sind wichtiger denn je

Der Garten hat für die Teilnehmenden in der Pandemie an Wichtigkeit und Wertschätzung gewonnen. Die Beliebtheit von Gemeinschaftsgärten spiegelt sich auch im enormen Zulauf und den rasant wachsenden Wartelisten wider. Der ökologische und soziale Wert von Gemeinschaftsgärten wird mittlerweile auch von der Politik wahrgenommen. In diesem Zusammenhang verwies Gudrun Walesch auf die wohlwollende Antwort der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auf die Bitte des Netzwerks Urbane Gärten Berlin um (ideelle) Unterstützung. Das Netzwerk sagt dazu: „Wir erkennen darin Töne der Wertschätzung, die durchaus auch was Neues haben. Ob sie Bestand haben, wird sich in Taten zur Sicherung der Gemeinschaftsgärten zeigen.“

Weitere Informationen:
https://urbane-gaerten.de/netzwerk-news/104380-in-kontakt-bleiben-trotz-corona

Bild: Folie aus der Präsentation von Frank Tesch/ (c) Frank Tesch

Demonstrationsgarten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in München in 2021

Im Zuge der allgemeinen Klimadiskussion ist auch das Thema „Urban Gardening – Gärtnern in der Stadt“ aktueller denn je. Viele Verbraucher*innen besinnen sich auf regionale Werte und erkennen die Wichtigkeit funktionierender regionaler Wirtschaftskreisläufe. So hat auch die Versorgung mit Lebensmitteln aus dem eigenen Garten oder dem Gemeinschaftsgarten für viele Bürger*innen, vor allem für junge Menschen im städtischen Umfeld wieder an Bedeutung gewonnen. Zeitgleich ist das Wissen um die gärtnerischen Fähigkeiten mehr und mehr verloren gegangen. Mit dem Projekt „Urban Gardening: Demonstrationsgärten“ werden Orte des Austausches und des Wissenstransfers in ganz Bayern geschaffen.

Unter dem Motto „Lust auf Gemüse in der Stadt“ soll den Menschen in den Ballungsräumen die Freude am Gärtnern auch auf kleinsten Flächen im städtischen Raum vermittelt werden. Dazu werden in den Demonstrationsgärten verschiedenste Anbaumethoden vom Hochbeet über den Kistengarten bis hin zum Anbau von Gemüse und Kräutern an der Wand gezeigt: Das LWG-Projekt wird von der Bayerischen Gartenakademie gemeinsam mit dem Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau durchgeführt. Vor allem Familien und junge Erwachsene, die sich mit den Themen Saisonalität und Regionalität beschäftigen, finden Anregungen und Beispiele für den Anbau gesunder Lebensmittel, auch als Beitrag zur Wiederbelegung unserer Stadtnatur.

Seminarreihe des LWG für urbane Gärtner*innen:

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim bietet landesweit Seminare an, u.a. in München:

Seminarreihe 1: „Kiste, Kübel, Sack und Co. – Mobiles Gärtnern leicht gemacht“
Dienstag, 8.6.2021, 17 bis 18:30 Uhr, im Demonstrationsgarten am Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Ludwigstraße 2, 80539 München

Seminarreihe 2: „Salat einmal anders: Hydroponik und vertikales Gärtnern“
Dienstag, 29.6.2021, 17 bis 18:30 Uhr, im Demonstrationsgarten am Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Ludwigstraße 2, 80539 München

Informationen und Anmeldung unter: bay.gartenakademie@lwg.bayern.de oder telefonisch unter 0931 9801-158 (Mo-Do vormittags)

Weitere Informationen zum Demonstrationsgarten finden Sie im Flyer:

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/landespflege/dateien/ug_projektflyer_bf.pdf

oder auf der Website der LWG:

https://www.lwg.bayern.de/landespflege/urbanes_gruen/229859/index.php

Fotos (c) LWG

Geflügelpest: Jetzt auch Aufstallungspflicht für Geflügelhaltung

Aus Anlass unserer online-Informationsveranstaltung zum Thema „Hühner im urbanen Garten“ am 11. März 2021 möchten wir Sie auf die aktuell geltenden Regeln hinweisen:

Um die Ausdehnung der Geflügelpest in Bayern einzudämmen, hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz bayernweit weitere tierseuchenrechtliche Maßnahmen angeordnet. Zum Schutz der Münchner Geflügelhaltungen gilt weiterhin die Allgemeinverfügung „Vollzug tierseuchenrechtlicher Maßnahmen zum Schutz vor der Geflügelpest; Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen in der Landeshauptstadt München zu präventiven Zwecken“ vom 2. Februar. Mit der neuen Allgemeinverfügung besteht jetzt darüber hinaus eine Verpflichtung zur Aufstallung von Haus- und Nutzgeflügel. So soll der Kontakt zwischen Wildvögeln und Geflügel vermieden und das Einschleppen der Geflügelpest durch Wildvögel in die Geflügelhaltungen verhindert werden. Die Übertragung von Influenzaviren bei Geflügel erfolgt vor allem durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch Kontakt mit Kot und anderweitig viruskontaminierten Materialien, etwa Einstreu, Gerätschaften, Schuhwerk oder Schutzkleidung.

Bei der derzeit in der Wildvogelpopulation festgestellten Geflügelpest handelt es sich um eine hochansteckende und leicht übertragbare Tierseuche, deren Ausbruch mit hohen wirtschaftlichen Schäden und weitreichenden Handelsrestriktionen einhergehen kann. In Bayern wurden bisher 25 Fälle bei Wildvögeln in den Landkreisen Cham, Bayreuth, Tirschenreuth, Erlangen-Höchstadt, Straubing, Roth, Straubing-Bogen, Neuburg-Schrobenhausen, Landsberg am Lech, Starnberg und Haßberge sowie fünf Fälle bei Hausgeflügelbeständen in den Landkreisen Roth, Schwandorf, Würzburg und Weißenburg-Gunzenhausen nachgewiesen. Deutschlandweit sind mehr als 700 Fälle amtlich festgestellt worden.

Für den Menschen ist das Virus nach derzeitigen Erkenntnissen ungefährlich. Dennoch sollten tot aufgefundene Vögel nicht angefasst werden. Für wildlebende Wasservögel gilt weiterhin ein allgemeines Fütterungsverbot im gesamten Gebiet der Landeshauptstadt München. Funde toter Wasser- vögel können dem Städtischen Veterinäramt telefonisch unter 233-36313 gemeldet werden.

Die erweiterte Allgemeinverfügung, ein Merkblatt mit ausführlichen Informationen für Geflügelhalter*innen und aktuelle Informationen zur Geflügelpest gibt es auf http://www.t1p.de/gefluegelpest-muenchen.