Hof der Birkmeirs

Landwirtschaft der Herzen – Urbane Gärtner*innen treffen regionale Ökolandwirt*innen

Einladung zum Austausch mit den Demeter-Bauern Hubert und Elisabeth Birkmeir über gärtnerische Praxis und Ernährung

Am Samstag, den 2. März – 13:30 bis 15:30 Uhr
Treffpunkt: 13:30 Uhr Stadtacker am Ackermannbogen, bei sehr schlechten Wetter wird ein Raum in der Nähe zu Verfügung stehen.

Was können wir tun, um zur Agrarwende von unten beizutragen, um dem entgleisten globalen Ernährungssystem etwas entgegen zu setzen? Nur mit einer ökologischen Neuausrichtung des Ernährungssystems sind die Klima- und Biodiversitätsziele zu erreichen, Böden und Grundwasser zu retten und globale Ernährungssicherheit – und Gerechtigkeit zu erreichen.

Landwirtschaft der Herzen

Wir alle wünschen uns gesunde, schmackhafte Lebensmittel zu Preisen, die niemanden weh tun, glückliche Hühner und Kühe (u.a.) und endlich eine nachhaltigere Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft.

Für urbane Gärtner*innen, wie für Landwirt*innen liegt die Lösung im regenerativen, humusmehrenden Bioanbau. Die Demeterbauern, deren Prinzipien auf einer möglichst vollkommene Kreislaufwirtschaft mit Tier- v.a. Rinderhaltung beruhen, sind für unsere Praxis in den urbanen Gärten daher eine wertvolle Wissens- und Inspirationsquelle. Fragen zu Mischkultur und Fruchtfolge, Pflanzenernährung, Humusaufbau und speziell die Bedeutung von Rindermist für die Bodenfruchtbarkeit kann niemand besser beantworten als unsere regionalen Bio-Profis mit ihren jahrzehntelangen Erfahrungsschatz.

Hubert und Elisabeth Birkmeir

Das neue Format soll aber auch den Landwirt*innen die Möglichkeit geben, über ihre Lage zu berichten. Gemeinsam wollen wir über Stadt-Land-Kooperationen sprechen, und über Wege nachdenken, wie wir für eine regionale, ökologische und faire Landwirtschaft der Herzen noch intensiver zusammenwachsen- und arbeiten können. Vertrauensvolle, freundschaftliche Beziehungen zu den Menschen, die so viel für uns leisten sind der beste Weg für eine tiefer reichende und dauerhafte ökosoziale Transformation, die die Bedürfnisse aller Lebewesen berücksichtigt.

Anmeldung bitte unter info@urbane-gaerten-muenchen.de

Anfahrt mit den Öffis zum Stadtacker am Ackermannbogen:

Bus Nr. 59 zum Stadtplatz Ackermannbogen – ca. 3 Minuten zu Fuß zum Stadtacker

Bus Nr. 144 zur Haltstelle Ackermannbogen – Hält in Sichtweite Stadtacker


Gemüse – Verkostung

Ebenfalls am Samstag, den 2. März ab 12:00 bis 13:30 Uhr kann man samenfeste Bio-Gemüsesorten vom Hof der Birkmeirs probieren und kaufen.

Achtung Änderung: Bei jedem Wetter in der Kulturpassage Rosa-Aschenbrenner-Bogen 9 (hinter Speisecafe Rigoletto – 5 Minuten zum Stadtacker)


Bilder: Birkmeir, R. Mahla; Text: R. Mahla

Programm Ausbildung zur Blühbotschafter*in

Blühbotschafter*innen-Lehrgang

Insekten retten und die Welt verschönern? Geht.

Wir brauchen eine Biodiversitäts-Wende! Das zeigen die vielen wissenschaftlichen Studien, die den dramatischen Artenschwund belegen. Dabei kann jede:r Einzelne einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten. Wie das konkret funktioniert? Das lernen Sie in den Blühbotschafter:innen-Lehrgängen der Schweisfurth Stiftung in Kooperation mit dem Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern. Der Lehrgang findet an fünf Samstagen im Zeitraum von April bis Juli 2024 in München und im Umland statt


Das Programm mit den Themen, Terminen und weiteren Informationen finden Sie auch hier.

Weitere Informationen zum Lehrgang finden Sie auf der Projektseite.

Hier können Sie sich anmelden!


Text: Schweisfurth-Stiftung

Trauerweide mit Schneelast

Liebe Urbane Gärtner*innen und Garteninteressierte,

so wild-romantisch und schön der heftige Wintereinbruch auch war, es hat leider viel Schneebruch gegeben, wie auf den Bildern aus dem Englischen Garten zu sehen.

Viele nah am Ufer des Kleinhesseloher Sees stehende Trauerweiden sind stark beschädigt, einige auch ganz entwurzelt worden. Sie hatten dieses Jahr, wohl wegen des milden Herbstes, das Laub noch nicht abgeworfen und sind unter den Schneemassen zusammengebrochen. Es tut weh, diese majestätischen alten Bäume in so prominenter Lage jetzt vermissen zu müssen.

Ich hoffe, dass sich die Schäden in euren Gärten in Grenzen halten.

Falls nochmal eine ähnliche Wetterlage entstehen sollte: Man kann Schneebruch bei nicht allzu hohen Bäumen am Besten verhindern, wenn man sehr schwere große oder nasse Schneelasten mit langstieligen Besen abfegt. Bei länger währenden Minustemperaturen bitte nicht heftig an den Gehölzen schütteln, die trockenen Äste von älteren Bäumen brechen bei Frost leicht.


Weihnachtsgrüße

Wir verabschieden uns ganz herzlich in die Weihnachtspause und freuen uns schon auf die neue Gartensaison 2024. Euch allen wünschen wir nachhaltig entspannte Feiertage und ein schönes neues Jahr.

Eure urbanen Gärten München


Fotos: Ruth Mahla

Der Garten im Winter – schön und lebendig

Zum Saison-Ende noch ein kurzer Bericht zum winterlichen Gartenrundgang im Stadtacker am Ackermannbogen. Wie auf den Fotos zu sehen, war es nass und kalt – schwerer Schnee, der in Regen überging: Nicht besonders einladend.

Trotzdem waren viele gekommen und unter dem Schutz des Terrassendaches genossen wir erstmal heißen Tee und köstliche selbstgebackene Plätzchen.

Das ungemütliche Wetter beflügelte die Vorstellungskraft: Wie mag es den Tieren gehen, wo finden sie Schutz und Zuflucht und Nahrung im Winter?

Um überleben zu können, brauchen sie unbedingt wilde Ecken im Garten: Laubhaufen, Totholz, langes Gras, mit Mulch oder Bodendeckern geschützten Boden und vor allem Samenstände, verholzte und hohle Stängel von Stauden – Strukturen, wie sie auch in der Natur zu finden sind. Aufgeräumte Gärten, in denen die ganze Biomasse abtransportiert wird, schaden dem ökologischen Gleichgewicht, weil dort zu wenige Arten überwintern und überleben können.

Der Mensch im Anthropozän muss sich wieder als Teil der Natur und ihrer Kreisläufe wahrnehmen, um den Auswirkungen von Klimawandel, Artensterben und Bodendegradierung entgegen wirken zu können. Lebensfreundliche Gartenoasen sind vielfältiger und komplexer, aber doch auch angelegt. Wenn wir dort mehr „Wildheit“ zulassen, erfahren wir uns als Teil einer facettenreicheren höheren Ordnung, die eine ganz andere Sinnlichkeit ausstrahlt, als die kontrollierten, seriell-monotonen Ästhetiken der Moderne.

Konrad Bucher weist bei seiner Führung durch den verschneiten Garten mit all seinen Verstecken und Futterplätzen von Faltern, ihren Puppen, Raupen und Eiern, Spinnen, Käfern und Springschwänzen, Vögeln und Igeln darauf hin, dass wir die komplexe Vielfalt belebend empfinden und uns glücklich und verbunden fühlen in einer so naturnahen Umgebung.

Die einflußreichsten Garten- und Landschaftsarchitekten unserer Zeit, wie Piet Oudolf gestalten hoch-ästhetische Paradiese für alle Jahreszeiten nach dem Naturgarten-Prinzip.

Vielleicht wäre der Prachtband „Gärten inspiriert von der Natur“, das neu aufgelegte Hauptwerk von Piet Oudolf und Henk Gerritsen auch ein schönes Weihnachtsgeschenk, das zum Träumen und Planen inspiriert?


Fotos: Ruth Mahla