Lust auf Bio-Züchtung im eigenen Garten?

Sativa Rheinau und ProSpecieRara suchen wieder Gärtner*innen, die im Spätsommer Salat-Testlinien im eigenen Garten anbauen. Im Züchtungs-Projekt „Mit vereinten Gärten“ möchten das Schweizer Biosaatgut-Unternehmen und die Stiftung ProSpecieRara robuste, gegen Mehltau widerstandsfähige Salatsorten für den Bio-Anbau entwickeln, die patentfrei bleiben. Die verschiedenen Salatlinien aus der Sativa-Züchtung müssen dafür an möglichst vielen verschiedenen Standorten auf ihre Widerstandsfähigkeit getestet werden. Dies ist allein kaum realisierbar. Mit Hilfe eines grossen Gärtner*innen-Netzwerkes schon.

Auch für die 3. Anbausaison sucht das partizipative Züchtungsprojekt wieder viele
experimentierfreudige Hobby-und Profigärtner*innen, auch urbane Gärtner*innen können teilnehmen. Interessierte Gärtner*innen könne sich bis Mitte Mai anmelden. Voraussetzung ist die Möglichkeit auf mindestens 5m² Fläche mindestens 40 Salatpflanzen anzubauen.

Anmeldung und Info unter: www.mit-vereinten-gaerten.org

Das Projekt „Mit vereinten Kräften“

Das Projekt „Mit vereinten Gärten“ sucht nach robusten Salat-Sorten, die auch mit Mehltaubefall noch verkaufsfähig sind und über lange Zeit und unterschiedlichen klimatischen Bedingungen hinweg widerstandsfähig bleiben.
Das Konzept der Sativa setzt dabei auf Toleranz statt Resistenz. Eine natürliche Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau findet man z.B. in alten Sorten, wie dem „Laibacher Eis“, der auch nach Mehltaubefall noch vermarktungsfähig bleibt. Diese alten widerstandsfähigen Sorten wurden in der Sativa-Züchtung mit Salatsorten gekreuzt, die in ihren Eigenschaften (Kopfform, Farbe, Geschmack, Schossfestigkeit) den Ansprüchen des modernen Biosalatanbaus entsprechen.

Aufgrund der enormen geographischen Verteilung der verschiedenen Bremia-Rassen,
müssen die aus diesen Kreuzungen entstandenen Salat-Testlinien nun an möglichst vielen verschiedenen Standorten auf ihre Mehltau-Toleranz getestet werden. Dies ist nur mit Hilfe eines grossen Gärtner*innen-Netzwerkes realisierbar.
Die Teilnehmenden von „Mit vereinten Gärten“ bauen die neuen Testlinien im Spätsommer im eigenen Garten an und bewerten im Stadium der Erntereife den Mehltaubefall der Salate. Durch die Rückmeldung der Projektteilnehmenden über den Grad des Mehltaubefalls können dann die besten Linien selektiert werden.

Im 2. Versuchsanbau im Sommer 2020 wurden die Salat-Testlinien in 1200 Gärten in Deutschland, Schweiz, Frankreich, Niederlande, Belgien und Luxemburg angebaut. Von 59 getesteten Linien konnte das Züchtungsprojekt bereits 7 Linien identifizieren, die eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Mehltau aufweisen.
In der Saison 2021 sollen weitere 50-70 Salatlinien getestet werden.
Die neuen Sorten sollen frei von Patenten bleiben und zu einer neuen Vielfalt an robusten Salatsorten beitragen.

Initiative: Open-Source Saatgut

OpenSourceSeeds will Saatgut wieder zu einem Gemeingut für Alle machen. Dazu werden neue Sorten mit der Open-Source Lizenz ausgestattet. Das ist ein einfacher Weg, Saatgut rechtlich vor Patenten und anderen Formen der Privatisierung zu schützen. 

Saatgut wird privatisiert, indem Patente und Sortenschutz geltend gemacht werden. Wenige Chemie-Konzerne kontrollieren inzwischen den Großteil des kommerziellen Saatgutmarktes. Solche Saatgut-Monopole entscheiden auch, was bei uns auf den Teller kommt. Sie erzielen ihre Gewinne mit wenigen Hochleistungssorten. Der freie Zugang zu Zuchtmaterial wird immer weiter eingeschränkt und die Landwirtschaft wird zunehmend einheitlicher. Die ehemalige Sorten- und Geschmacksvielfalt geht mehr und mehr verloren. 

Open-Source: Von der Software zum Saatgut

Bisher war es nicht möglich, Saatgut rechtlich als Gemeingut zu schützen. Das bedeutet, wenn gemeinnützige Züchter auf Sortenschutz verzichten und ihre neuen Sorten ohne Einschränkung allen zur Verfügung stellen, besteht noch immer die Gefahr, dass andere daraus ein privates Gut machen. So werden Gemeingüter zwar geschaffen, aber nicht erhalten. Die Open-Source Saatgut Lizenz schließt diese Lücke. Die Open-Source Regeln wurden erstmals von Computer Wissenschaftlern definiert und aus dem Bereich der freien Software auf Saatgut übertragen. 

Copyleft: Einmal Gemeingut, immer Gemeingut

Alle Nutzer*innen verpflichten sich, zukünftigen Empfänger*innen des Saatguts und seiner Weiterentwicklungen die gleichen Rechte einzuräumen, die sie selbst genossen haben. Jede darüberhinausgehende Beschränkung (z.B. Patentierung und Sortenschutz) ist nicht rechtmäßig. Diese Verpflichtung ist viral und wird auch als copyleft-Klausel bezeichnet, denn nicht nur das lizenzierte Saatgut selbst, sondern alle seine Weiterentwicklungen fallen unter diese Klausel. Dadurch wird eine Kette von Lizenzverträgen in Gang gesetzt, die im Prinzip unendlich ist. Die Lizenz sichert langfristig ein Gemeingut, das nicht mehr in ein privates Gut überführt werden kann.

Die 3 Regeln der OSS-Lizenz

Unüblich für eine Lizenz erlaubt die Open-Source Saatgut Lizenz fast alles. Außerdem fallen keine Lizenzgebühren an.

  1. Alle dürfen Open-Source Saatgut nutzen, also anbauen, vermehren, züchterisch bearbeiten sowie im Rahmen bestehender Gesetze verkaufen, tauschen und verschenken.
     
  2. Niemand darf das Saatgut und seine Weiterentwicklungen privatisieren. Patent- und Sortenschutz sind also ausgeschlossen.
     
  3. Zukünftigen Empfängern und Empfängerinnen werden die gleichen Rechte und Pflichen übertragen. 

Weitere Informationen und den vollständigen Lizenztext gibt es hier.

Bild (c) OpenSourceSeeds

Werden Sie Blühbotschafter*in!

Insekten retten UND die Welt verschönern? Geht! Mit dem Lehrgang der Schweisfurth Stiftung.

Wir brauchen eine Biodiversitäts-Wende! Das zeigen die vielen wissenschaftlichen Studien, die den dramatischen Artenschwund belegen. Dabei kann jede:r Einzelne einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten. Wie das konkret funktioniert? Das lernen Sie in den Blühbotschafter:innen-Lehrgängen der Schweisfurth Stiftung. Dieses Jahr finden zwei Lehrgänge statt. Einer an fünf Samstagen im Zeitraum von Mai bis Juli 2021 in München und ein weiterer an vier Samstagen von Juni bis Juli 2021 in Weilheim.

Blühbotschafter:innen-Lehrgang: Wer kann teilnehmen und was wird gelernt?

Der Blühbotschafter:innen-Lehrgang richtet sich an alle Menschen, die mit ihrer Blütenpracht Insekten begeistern wollen, wie z.B. Gartenliebhaber:innen, Hausmeister:innen, kommunale Mitarbeiter:innen, Imker:innen, Planer:innen, Pädagog:innen, Landwirt:innen und sonstige Interessierte.

Im Lehrgang werden Sie zu Multiplikator:innen ausgebildet, dazu befähigt eigenständig Projekte zur Förderung der biologischen Vielfalt in Ihrer Umgebung umzusetzen und kompetente:r Ansprechpartner:in für Menschen aus dem eigenen Umfeld zu sein. Hierzu vermitteln Expert:innen in dem Lehrgang grundlegendes Fachwissen über die Zusammenhänge von Landschaft und Nahrung für Insekten. Dabei reichen die Kursthemen von der Saatgut- und Pflanzenauswahl bis hin zur Vorstellung verschiedener Netzwerke. Am Ende des Lehrgangs setzen Sie mit Unterstützung der Schweisfurth Stiftung ein Projekt um.

Wirken Sie mit! Melden Sie sich zum Blühbotschafter:innen-Lehrgang an.

Werden Sie Blühbotschafter:in und tragen dazu bei, dass eine Biodiversitäts-Wende stattfindet. Teilnehmen können alle Interessierten über 18 Jahre, die selbst aktiv werden wollen, um den Artenschwund zu stoppen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

und im Nachbericht zum Lehrgang aus dem Jahr 2020.

Hier geht es zur Anmeldung für den Blühbotschafter*innen-Lehrgang.

Foto (c) Schweisfurth-Stiftung

Balkon- und Fensterbrettgärten: online-Vorträge des Ernährungsrats Freiburg

Der Ernährungsrat Freiburg & Region e.V. ist – ähnlich wie der Münchner Ernährungsrat e.V. – ein Forum, in dem sich alle relevanten Akteur*innen des Ernährungssystems von Landwirtschaft, Gastronomie, Verwaltung bis zu den Bürger*innen zusammentun um lokale, nachhaltige Ernährung zu fördern.

Zu den Themen Balkongärtnern und Gärtnern am Fensterbrett bietet er demnächst zwei spannende kostenlose online-Vorträge an, die wertvolles Wissen zur Selbstversorgung in kleinem Maßstab vermitteln.

Am 8. April 2021, 17 – 18 Uhr: Online-Vortrag „Gärtnern am Fensterbrett“

Gärtnern auf der Fensterbank leicht gemacht – indoor und outdoor: Wie das geht, zeigt uns die Buchautorin von „Bio-Gärtnern am Fensterbrett“ Birgit Lahner in diesem Vortrag: kreative Ideen für den Anbau auf kleinster Fläche. Teekräuter, Mini-Gemüse, Sprossen oder Erdbeeren zum Naschen – sehr viele Arten gedeihen auf dem Fensterbrett prächtig!

Gemüse und kurzlebige Kräuter
Ansaat
Pflanzungen im Mai von Mini-Gemüsesorten
Herbstaussaat
Mehrjährige Kräuter
Erdbeeren
Vorkultur von Jungpflanzen
Essbare Zimmerpflanzen
Keimsaaten

Anmeldung hier.

Am 20. April 2021, 18 – 19 Uhr: Onlinevortrag Balkongärtnern

Wie starte ich einen Balkongarten, was muss ich beachten? Andrea Heistinger, Autorin des „Handbuch Bio-Balkongarten“ führt ein in die Grundlagen der Balkongärtnerei: Was mit einfachen Mitteln auf kleinem Raum alles so möglich ist, um Gemüse und Kräuter selbst anzubauen. Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Anmeldung hier.

Logo urbane Gemeinschaftsgärten

Gemeinschaftsgärten: online-Veranstaltungen der anstiftung

Unsere Stiftungspartnerin, die anstiftung, bietet neben der online-Plattform www.urbane-gaerten.de auch sehr empfehlenswerte online-Veranstaltungen zu vielen Themen, die Gemeinschaftsgärten betreffen.

Netzwerk-Austauschabende:

Gudrun Walesch lädt einmal im Monat ein zu einem Netzwerk-Austauschabend – eine moderierte Veranstaltung, die vor allem auf dem Erfahrungsaustausch und dem Kennenlernen der Gemeinschaftsgärten untereinander basiert. Die Schwerpunktthemen wechseln, die Fragen und die Expertise kommen jeweils aus unterschiedlichen Gemeinschaftsgärten im ganzen Bundesgebiet.
Im Februar fand beispielsweise ein Austauschabend mit dem Thema „In Kontakt bleiben trotz Corona: Wie erreichen wir trotzdem alle?“ statt, an dem auch die Urbanen Gärten München beteiligt waren (siehe Beitrag).

Der nächste Netzwerk-Austauschabend findet am 8. April, 19 bis 21 Uhr statt mit dem Thema

„Gemeinschaftsgärten im Gespräch“

Gemeinschaftsgärten sind heterogen. Das Interesse, mehr von anderen Gärten zu erfahren, ist groß. Im Rahmen von „Gemeinschaftsgärten im Gespräch“ wollen wir euch ermöglichen, Einblicke in andere Gemeinschaftsgärten zu bekommen und Fragen zu stellen. Nach der Vorstellung der Gärten könnt ihr euch zu bestimmten Themen in parallelen Gruppen austauschen und euer Wissen und Erfahrungen teilen.

Gärten im Gespräch:
GartenMenschenskinder Darmstadt, Christa Bauer
Marstallgarten Karlsruhe, Angelika Weißer
WandelGarten Freiburg Vauban, Monica Lüers
Moderation: Gudrun Walesch, anstiftung

Anmeldung und technische Voraussetzungen:
Der Netzwerkabend findet via Zoom statt. Anmeldung mit Angabe eures Namens und dem eures Gartenprojekts sowie mit eurer E-Mail-Adresse bitte bis zum 6.4.2021 über dieses Formular.

Weitere online-Veranstaltungen der anstiftung:

15.4.2021: Webinar: Erfolgreiche Jungpflanzenanzucht

6.5.2021: Webinar: Crowdfunding

18.5.2021: Onlineworkshop: Alle machen mit – Verantwortung und Organisation teilen

8.6.2021: Webinar: Fundraising – Spenden, Sponsoring und mehr

Informationen und Anmeldung unter: https://urbane-gaerten.de/termine