Archiv der Kategorie: Projekte

Mehr Vielfalt im Quartier durch Wildobsthecken

„Nachbarn für Nachhaltigkeit“ am 7. Oktober 12:00 – 15:00 Uhr am Stadtplatz am Ackermannbogen

Was die Verarbeitung von Wildobst angeht, gibt es unter den StadtAcker-Aktiven langjährige Expertise. Am Aktionstag „Nachbarn für Nachhaltigkeit“ bekommen Sie Kostproben aus der großen Vielfalt der heimischen Wildfrüchte und können selbst gemachte Produkte gegen Spende mitnehmen. Darüber hinaus suchen wir Interessierte, die längerfristig daran mitwirken wollen, die Diversität dieser Arten im Quartier zu vergrößern. Lernen Sie die Wilden an unserem Stand am Stadtplatz sinnlich kennen und erfahren mehr über das Projekt mit den Wildobsthecken.


Text: Konrad Bucher; Fotos: Alicia Bilang, Konrad Bucher, Ruth Mahla;

Die erste Saatgutbibliothek in München!

Gibt es ab 22. März 2022 in der Stadtbibliothek Giesing

Urbane Gärtner*innen und solche, die es werden möchten, können sich jetzt freuen. Dank des großen (Nachhaltigkeits-)Engagements der Giesinger Stadtbibliothek wird dort am 22. März die erste Saatgutbibliothek Münchens eröffnet. Damit trägt die Stadtbibliothek der Tradition des Vermehrens, Weitergebens und Tauschens von Kulturpflanzen Rechnung, die leider seit einigen Jahrzehnten durch die industrialisierte Landwirtschaft gefährdet ist.

Weitergeben von Saatgut ist eine wichtige Kulturleistung

Vielfältige Pflanzenarten wurden lange Zeit lokal und kleinteilig angebaut und gezüchtet. Nach der Ernte wird das gewonnene Saatgut mit ins neue Jahr genommen, erneut gesät und zu geerntet. In diesem Kreislauf entwickelten die Kulturpflanzen über einen langen Zeitraum Eigenschaften, mit denen sie sich optimal an ihre Umgebung anpassen konnten. So entstand eine sehr große Sortenvielfalt. Dieses (samenfeste) Saatgut ist nicht patentiert und dadurch für alle zugänglich.

„Wer die Saat hat, hat das Sagen“

Sowohl die Vielfalt als auch der Zugang sind seit dem letzten Jahrhundert stark gefährdet. In der industrialisierten Landwirtschaft kommen oftmals kommerzielle und patentierte Hybridsorten zum Einsatz, deren Wachstum durch Gleichförmitgkeit und Einheitlichkeit gekennzeichnet ist. Dieses Saatgut muss allerdings von den Bäuerinnen und Bauern jedes Jahr neu gekauft werden, der Anbau ist oftmals auf den Einsatz von Pestiziden abgestimmt.

Die Saatgutbibliothek der Münchner Stadtbibliothek in Giesing möchte den Gedanken der Vermehrung, Weitergabe und des Tausches aufgreifen und zu neuem Leben erwecken. Mit der Saatgutbibliothek entsteht ein nachhaltiger Kreislauf, der auch die Artenvielfalt aufrechterhält.

Saatgutauswahl speziell für urbane Gärten, Balkons und Terrassen

Das Saatgut – Tomate, Erbse, Salat, die alte Kulturpflanze Melde und verschiedene Bohnensorten – wurde speziell für den urbanen Anbau auf kleinen Flächen und Balkonen oder Terrassen ausgewählt. Zudem können Freiflächen, die in den letzten Jahren brach lagen, damit begrünt werden.

Zum Frühlingsanfang, ab dem 22. März, können die Interessierten in der Stadtbibliothek Giesing kostenlos Tütchen mit sortenreinem Saatgut für ihren Balkon oder Garten mitnehmen. Hierfür muss man kein aktives Mitglied der Stadtbibliothek sein.

Per Newsletter (www.muenchner-stadtbibliothek.de/newsletter) begleitet und berät das Team der Saatgutbibliothek von der Aussaat bis zur Ernte, gibt Tipps, wie der Anbau optimal gelingt und informiert über den eigenen Anbau in den Hochbeeten der Stadtbibliothek Giesing. Über die gesammelten Erfahrungen der Teilnehmenden wird im Blog der Münchner Stadtbibliothek berichtet.

Die Saatgutbibliothek der Stadtbibliothek Giesing auf einen Blick:

  1. Samentütchen mit Salat, Tomaten, Melde, Erbsen und verschiedenen Bohnensorten abholen
  2. Samen aussäen
  3. Ernten
  4. Gewonnenes Saatgut in die Bibliothek zurückbringen

Ein vielfältiges Veranstaltungsangebot sowie Workshops und Ausstellungen begleiten dieses Pilotprojekt bis zum Abschluss mit dem Gartenfest als Dankeschön am 24. September (vormerken!).

Veranstaltungsprogramm:

1. bis 30. April 2022
Boden, Regenwurm & Co – Eine Ausstellung zum Thema Boden
Ausstellung in der Stadtbibliothek Giesing

1. April, 18 bis 19 Uhr
Tomate, Salat, Melde & Co. – Wie gelingt die Aussaat?
Annette Holländer (Garten des Lebens) beantwortet in der Stadtbibliothek Giesing Fragen rund um die Aussaat

27. April, 18 bis 19 Uhr
Bohnen, Bohnen, Bohnen… – alles rund um Bohnen und andere Hülsenfrüchte
Annette Holländer stellt einige dieser vielfältigen Eiweißlieferanten vor und gibt Tipps zu Anbau, Pflege und Saatgutgewinnung in der Stadtbibliothek Giesing

7. Oktober, 18 bis 19 Uhr
Herbstzeit – Hochbeetzeit – Anlage, Aufbau und Bepflanzung eines Hochbeets
Annette Holländer informiert über die Hochbeetplanung in einem Workshop in der Stadtbibliothek Giesing

Anmeldung jeweils über stb.giesing.kult(at)muenchen.de oder telefonisch unter 089 189 31 29 18

Besuch im Lesegarten

Neben dem Besuch der Saatgutbibliothek in der Stadtbibliothek Giesing empfiehlt sich auch der Besuch des Lesegartens, der nicht nur zum Lesen und Entspannen einlädt, sondern auch mit seinem Hochbeet urbane Gärtner*innen lockt.

Kooperationspartner:

Weitere Informationen auf dem Flyer der Stadtbibliothek Giesing.

Audio-Stadtführung durch den „Bauch von München“

Die Gestaltung eines regionalen, artgerechten, ressourcenschonenden und fairen Ernährungssystems ist das Thema einer neuen Audio-Stadtführung, die ab dem 1. März 2022, kostenlos zur Verfügung steht.

www.sendling-audiotour.de

Der Hörspaziergang führt durch den Münchner Stadtteil Sendling, wegen der Großmarkthalle auch der „Bauch von München“ genannt. Präsentiert werden 20 ausgewählte Orte, an denen dank des Engagements und Zusammenspiels von Stadtpolitik, Gewerbe und Zivilgesellschaft bereits nachhaltige Ernährungsorte geschaffen worden sind. Teilnehmer*innen bekommen tiefe Einblicke in das städtische Ernährungssystem und ein Gefühl dafür, was sich durch eine Ernährungswende im Alltag verändern könnte und wie sie schmeckt.

Der Hörspaziergang beginnt am Wochenmarkt auf dem Margaretenplatz, führt über den Stemmerhof, vorbei an den Bioläden Hollerbusch, Sendlinger Hofladen und Hirschvogels Hofladen. An der Sortieranlage und der Großmarkthalle werden Szenarien für den Umbau des Großmarktgeländes erlebbar. Die Stadtführung endet auf dem Gelände des ehemaligen Viehhofs. Hier werden die Teilnehmer*innen eingeladen, eine Insekten-Rösterei kennenzulernen und durch einen urbanen Garten zu schlendern.

Hintergründe und Ziele

München soll bis 2035 klimaneutral werden. Bayern hat durch das Volksbegehren
Artenschutz das Ziel, 30 Prozent Ökolandbau auf den landwirtschaftlichen Flächen 2030
zu erreichen. Hinzu kommen Forderungen nach mehr Resilienz, Ernährungssicherheit,
fairem Handel, Tierwohl und das wachsende Gesundheitsbewusstsein. Gesetze,
Vorgaben und Konsumverhalten werden dazu führen, dass sich das Münchner
Ernährungssystem in den nächsten Jahren verändern wird. Mehr Bio-, regionale,
saisonale und pflanzliche Produkte müssen energiesparender und lokaler gelagert,
transportiert und verarbeitet und weniger Lebensmittel verschwendet werden.

Teilnahme – so geht ́s

Der Audio-Guide wird auf einer Homepage zusammen mit einem Stadtplan, Hintergrundinformationen, historischen Bildern und Quellenangaben kostenlos und permanent zur Verfügung gestellt. Die Hördatei bzw. der Podcast kann jederzeit auf dem Smartphone, Computer oder mp3-Spieler per Download oder Stream angehört werden.
Die Tour umfasst 20 Stationen, ist 2,8 Kilometer lang und dauert 120 Minuten. Alle Informationen unter www.sendling-audiotour.de oder bei Tour-Gestalterin Ella von der Haide, 0176 34712921, info@eine-andere-welt-ist-pflanzbar.de

Die Macher*innen

Produziert wurde die Audiostadtführung von der BürgerStiftung München, Regie führte Ella von der Haide/Eine andere Welt ist pflanzbar. Gefördert wurde die Audiotour durch den Bezirksausschuss Sendling, Biostadt München (Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München), die BürgerStiftung München, anstiftung und Schweisfurth Stiftung.

(c) Text und Foto: Ella von der Haide

Audiotour: Biostadt München – hörbar.

Ab dem 1. Juli 2020 steht die Audiotour: „Biostadt München – hörbar. Eine Stadtführung zu Orten nachhaltiger und regionaler Ernährung von Ober- nach Untergiesing“ auf der Homepage www.audio.eine-andere-welt-ist-pflanzbar.de zum kostenlosen Herunterladen und Streaming zur Verfügung.

Auf einer Route von 1,5 Kilometern und 17 Stationen geht die Tour in 80 Minuten der Frage nach, wie Stadtbewohner*innen so mit Nahrungsmitteln versorgt werden können, dass die Umweltbelastung so gering wie möglich ist, möglichst wenig Müll entsteht, die Würde der Tiere geachtet wird, faire Preise und Löhne bezahlt werden, die bayerische Landwirtschaft unterstützt wird, die Versorgung auch in Krisenzeit funktioniert und es allen gut schmeckt.

Im Fokus stehen dabei die Zusammenhänge zwischen Stadtentwicklung und Ernährung um zu zeigen, dass es jenseits von Konsumentscheidungen noch jede Menge Möglichkeiten gibt, das Ernährungssystem zu transformieren. Die Teilnehmer*innen werden zu bekannten und unbekannten Orten in München/Giesing geführt, an denen Stadtpolitik (u.a. Biostadt München), Gewerbe (u.a. das Kartoffelkombinat oder die Münchner Wochenmärkte) und Zivilgesellschaft (u.a. Green City e.V.) ein ressourcenschonendes, regionales, artgerechtes und faires Ernährungssytem gestalten. Die Mischung aus Stadtteilspaziergang, historischer Führung und Erwachsenenbildung richtet sich an ein breites Publikum. Für Jung und Alt ist etwas dabei, vom hippen Vegan Restaurant, alternativen Tauschmarkt, über Schnibbelparties und DIY urbanen Gärten bis zum traditionellen Wochenmarkt, dem Giesinger Bräu und einer alteingesessenen Metzgerei.
Gefördert wurde die Audiotour durch das Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München und anstiftung.

Corona tauglich: Das Format der Audiotour eignet sich als Aktivität in Corona-Zeiten, denn alle Teilnehmer*innen können die Tour in ihrem eigenen Tempo machen und Abstand wahren.

Weitere Informationen auf der Website (pdf).

Foto: Ella von der Haide

Neue Initiative sucht Gärtner*innen

Die neu gegründete Kiumbi gGmbH ist eine Plattform, auf der Projekte für Naturschutz angeboten werden. Für oder mit Kindern. Ziel ist die Vermittlung eines nachhaltigen Umgangs mit natürlichen Ressourcen. Dabei gilt: Große Vision, kleine Schritte. Regional, an der Wurzel und durch eine Vorbildfunktion für andere.

Ein Bereich, in dem Kiumbi diese Ziele umsetzen will, ist ökologische Landwirtschaft und Ernährung. In dem Projekt „Von der Wurzel bis zum Teller“ wird lokaler Gemüseanbau nach Permakulturprinzipien betrieben und anschließend gemeinsam vegan gekocht. Dadurch wird den Teilnehmer*innen die Freude am Selbstgärtnern vermittelt, dabei hilft ein_e Permakulturexpert*in. Im Zweiten Schritt wird das angebaute Gemüse zu veganen Gerichten verarbeitet – auch dies unter Anleitung eines/r erfahrenen Köchin/Koches. Eingebettet in den praktischen Teil werden die Zusammenhänge unserer Ernährung auf den Klimawandel erklärt.

Für dieses Projekt sucht Kiumbi noch ein*e Gärtner*in mit Permakultur-Erfahrung. Finden Sie hier die Stellenbeschreibung.